Reutlingen - Nach der Familientragödie im Kreis Reutlingen mit fünf Toten ist die Bestürzung groß. Freunde der beiden getöteten Söhne haben nun eine Spendenaktion gestartet.
Während die Ermittler versuchen, die Hintergründe der unbegreiflichen Tat zu rekonstruieren, bei der ein 63-Jähriger vier Familienmitglieder und sich selbst getötet haben soll, rücken nun die Hinterbliebenen in den Fokus.
Die leibliche Mutter der beiden 27 und 29 Jahre alten Opfer soll jetzt mithilfe einer Spendenaktion unterstützt werden.
"Der plötzliche Tod der Brüder Ole und Lasse hat die Familie und uns Freunde völlig aus der Bahn geworfen. Zu all dem Leid kommt die finanzielle Belastung", schreiben Freunde der Brüder in einem Spendenaufruf auf der Plattform PayPal.
Aufgrund hoher Kosten für die Beerdigungen hoffen die Organisatoren auf Mithilfe aus der Bevölkerung. Der Mutter soll somit wenigstens die finanzielle Last von den Schultern genommen werden.
"Wir bitten euch von Herzen um eine Spende. Auch kleine Beträge helfen! Gemeinsam können wir helfen, wenigstens diese Not zu lindern", heißt es im Aufruf.
Zahlreiche Menschen zeigten bereits ihre Anteilnahme und Hilfsbereitschaft. Von dem Spendenziel, das bei 20.000 Euro liegt, gingen bisher mehr als 13.000 Euro ein. Die Aktion läuft noch 27 Tage.
Polizei ermittelt weiterhin zu Hintergründen
Der 63 Jahre alte Mann soll nicht nur seine beiden Söhne, sondern auch seine Ehefrau, seine Schwester und dann sich selbst getötet zu haben. Die Toten wurden vergangene Woche Dienstag (25. November) aufgefunden.
Die beiden Brüder fand man in den Firmenräumen des Mannes in St. Johann. Sie wiesen Schusswunden auf. Die Waffe soll der Täter laut Polizeiangaben legal besessen haben.
Die Polizei ermittelt derzeit das Motiv und die genauen Abläufe der Tötungsdelikte, die sich in den Ortschaften Reutlingen, Pfullingen und St. Johann abgespielt haben. Hierfür wurde eine Ermittlungsgruppe eingerichtet.