Mord an Fabian (†8): Wollte Tatverdächtige ihre Spuren verwischen?

Güstrow - Wollte sie ihre Spuren verwischen? Die Tatverdächtige im Mordfall um den achtjährigen Fabian (†) aus Güstrow soll in der Nacht vor dem Leichenfund mit zwei Personen an dem Tümpel gewesen sein, wo der getötete Junge schließlich gefunden worden war.

Die Tatverdächtige im Fall des getöteten Fabian (†8) aus Güstrow soll mit mehreren Personen in der Nacht vor dem Fund der Kinderleiche am Tümpel gewesen sein.
Die Tatverdächtige im Fall des getöteten Fabian (†8) aus Güstrow soll mit mehreren Personen in der Nacht vor dem Fund der Kinderleiche am Tümpel gewesen sein.  © Bernd Wüstneck/dpa

Bislang ist bekannt, dass die Tatverdächtige am 14. Oktober beim Gassigehen mit ihrem Hund die Kinderleiche rund 13 Kilometer von ihrem Wohnort entfernt gefunden hat.

Wie Bild nun berichtet, soll die Frau allerdings in der Nacht vor dem Fund einen Zeugen genau zu dem Tümpel geführt haben, wo die Kinderleiche lag.

Mit einer Taschenlampe soll der Mann sogar einen leblosen Körper entdeckt haben. "Sie sagte, es handele sich um Fabian", schilderte der Zeuge.

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Da er mit der Situation völlig überfordert war und Angst hatte, selbst in Verdacht zu geraten, hatte er nicht sofort die Polizei alarmiert. In dieser Nacht soll die Tatverdächtige sogar noch mit einer weiteren Person zu der Kinderleiche gegangen sein.

Sie gelten bislang nur als wichtige Zeugen und nicht als verdächtig.

Der Mann, der die Leiche mit eigenen Augen sah, hat eine klare Meinung zu der Aktion. Er glaubt, dass die Frau seine Spuren am Tatort platzieren wollte, um von sich selbst abzulenken. Noch am Tag des Leichenfundes machte er daher seine Aussage bei der Polizei.

Nach Tod von Fabian (†8): Ermittler schließt weitere Beteiligte nicht aus

Die Polizei bekommt bei den Ermittlungen nach und nach zu Ergebnissen.
Die Polizei bekommt bei den Ermittlungen nach und nach zu Ergebnissen.  © Philip Dulian/dpa

Der Verteidiger der beschuldigten Frau stellt noch immer die Schuld seiner Mandantin infrage.

"Eigentliche handfeste Beweise sind der Akte nicht zu entnehmen", erklärte er und sieht bislang nur Indizien. Der Anwalt schließt auch weitere Beteiligte nicht aus. "Meine persönliche Meinung ist, dass es schwierig ist, eine solche Tat - jedenfalls nach Aktenlage - allein zu begehen."

Die Vorwürfe wollte er nicht weiter kommentieren.

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Klar ist nur, dass für Mittwoch ein Haftprüfungstermin angesetzt ist. Die Tatverdächtige könnte damit aus der Untersuchungshaft geholt werden.

Harald Nowack, Sprecher der Rostocker Staatsanwaltschaft, erklärte dazu: "Es gibt genügend Ermittlungsergebnisse, die den dringenden Tatverdacht begründen." Er sprach von mehr als 1000 Spuren, die ausgewertet werden müssen. Trotz Priorisierung bekommen die Ermittler aber nur "peu à peu die Ergebnisse".

So stünde weiterhin das Gutachten zur toxikologischen Untersuchung aus, zudem fehle immer noch die Tatwaffe.

Titelfoto: Philip Dulian/dpa

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