Mann auf offener Straße niedergestochen: Ermittler vermuten Auftragsmord!

Von Irena Güttel

Heilsbronn - Ein 40-Jähriger wird auf einer Straße in einem ruhigen Wohngebiet in Mittelfranken niedergestochen und lebensgefährlich verletzt. Nun hat die Staatsanwaltschaft einen mutmaßlichen Auftragsmörder angeklagt.

Die Spurensicherung der Polizei untersucht das Umfeld eines Tatorts. (Archiv)
Die Spurensicherung der Polizei untersucht das Umfeld eines Tatorts. (Archiv)  © Daniel Karmann/dpa

Diese wirft dem heute 26-Jährigen Mordversuch und gefährliche Körperverletzung vor. Er soll das Opfer am 6. Februar in Heilsbronn (Landkreis Ansbach) auf der Straße mit einem Messer in Hals und Rücken gestochen haben - mit dem Ziel, es für einen Auftraggeber zu töten. Der Mann überlebte, schwebte aber zeitweise in Lebensgefahr.

Der 26-Jährige kannte das Opfer den Ermittlungen zufolge nicht. "Höchstwahrscheinlich ist das Motiv in der beruflichen Tätigkeit des Opfers zu suchen. Die Hintergründe konnten wir nicht weiter aufklären", sagte Jonas Heinzlmeier von der Staatsanwaltschaft in Ansbach. Der 40-Jährige sei in der Textilbranche tätig. "Die Spur führt in Richtung Türkei."

Der Verdächtige wohnte zuletzt in Baden-Württemberg, besitzt laut Heinzlmeier aber die türkische Staatsangehörigkeit. Bei der Tat habe er einen Komplizen gehabt, anschließend seien beide Männer über Frankreich nach Großbritannien geflohen. Dort nahm die Polizei den heute 26-Jährigen fest.

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Er sitzt seit März in Deutschland in Untersuchungshaft und hat den Ermittlern zufolge die Vorwürfe weitgehend eingeräumt.

Messerangriff in Heilsbronn: Komplize soll sich in der Türkei aufhalten

Der 40-Jährige wurde in einem ruhigen Wohngebiet auf offener Straße niedergestochen.
Der 40-Jährige wurde in einem ruhigen Wohngebiet auf offener Straße niedergestochen.  © Daniel Karmann/dpa

Die Ermittler vermuten, dass sich sein Komplize in der Türkei aufhält. Die Zusammenarbeit mit Polizei und Justiz dort sei schwierig, sagte Heinzlmeier. Dennoch werde ein Übernahmeersuchen gestellt, damit die dortigen Behörden die Strafverfolgung übernehmen.

Einen Schritt weiter sind die Ermittler bei dem Auftraggeber. "Es gibt einen Beschuldigten", sagte Heinzlmeier. Dieser halte sich mutmaßlich in Frankreich auf. Die französischen Behörden sollten die weiteren Ermittlungen übernehmen.

Das Landgericht Ansbach muss nun entscheiden, ob es zum Prozess gegen den 26-Jährigen kommt.

Titelfoto: Daniel Karmann/dpa

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