Offenburg: Wie kam der 15-jährige Todesschütze an die Waffe?

Offenburg - Die Ermittlungen nach den Schüssen an einer Schule in Offenburg gehen weiter. Ein tatverdächtiger 15-Jähriger, der nach Behördenangaben Deutscher ist, sitzt wegen mutmaßlichen Totschlags in Untersuchungshaft. Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (63, CDU) will am kommenden Mittwoch die Mitglieder des Innenausschusses über den Stand der Ermittlungen informieren. Was wir bisher wissen:

Tatort und Zeitpunkt

Ein Einsatzfahrzeug der Polizei steht nach dem Mord vor der Waldbachschule.
Ein Einsatzfahrzeug der Polizei steht nach dem Mord vor der Waldbachschule.  © dpa/Philipp von Ditfurth

Der Angriff soll sich in der 9. Klasse des Tatverdächtigen abgespielt haben. Zum Großeinsatz der Polizei kam es am Donnerstag gegen 12 Uhr.

Der 15-jährige Schüler soll in sein Klassenzimmer gekommen sein und seinem Mitschüler mit einer Handfeuerwaffe unvermittelt in den Kopf geschossen haben. Das 15 Jahre alte Opfer wurde von insgesamt zwei Schüssen getroffen.

Danach sei eine Lehrerin im Flur vor dem Klassenzimmer auf den mutmaßlichen Täter getroffen, teilten die Ermittler mit. Der Tatverdächtige habe ihr auf den Kopf geschlagen. Die Frau sei leicht verletzt worden.

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Ein Vater eines unbeteiligten Schulkindes hielt den mutmaßlichen Todesschützen nach der Tat auf. Laut Polizei hat er den Jugendlichen lautstark angesprochen und ihn dazu bewegt, die Schusswaffe abzulegen. "In der Folge hielt der Vater den mutmaßlich aufgebenden Täter bis zum Eintreffen der schnell vor Ort erschienenen Polizeikräfte fest."

Die Wohnung des Festgenommenen wurde durchsucht. Hierbei wurden weitere Beweismittel sichergestellt.

Woher stammt die Schusswaffe?

Ärzte und Polizisten stehen während des Einsatzes in der Nähe des Tatorts.
Ärzte und Polizisten stehen während des Einsatzes in der Nähe des Tatorts.  © Christina Häußler/Einsatz-Report24/dpa

Die Schusswaffe, die der Schütze benutzte, ist nach dpa-Informationen eine alte Beretta 765 gewesen. Es sei noch nicht bekannt, ob die Waffe etwa in rechtmäßigem Besitz eines Familienangehörigen war oder ob ein Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz vorliege.

"Bild" meldete, es handle sich um ein Erbstück des Opas.

Der Verdächtige soll eine große Menge an Munition dabei gehabt haben. Neben der Schusswaffe trug er auch einen Molotowcocktail bei sich.

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Bei der Durchsuchung des Schulgebäudes fanden Einsatzkräfte der Polizei im Treppenhaus eine Flasche mit mutmaßlich brennbarer Flüssigkeit und stellten diese sicher.

Inwieweit diese Flasche mit dem Tatgeschehen im Zusammenhang steht, muss noch ermittelt werden.

Warum schoss der 15-Jährige auf seinen Mitschüler?

Blumen und Kerzen liegen jetzt vor der Schule.
Blumen und Kerzen liegen jetzt vor der Schule.  © dpa/Philipp von Ditfurth

Laut Polizei kommt Eifersucht infrage.

Mehr zu den Hintergründen und dem Verhältnis von Täter und Opfer wurde noch nicht bekannt gegeben.

Titelfoto: Christina Häußler/Einsatz-Report24/dpa

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