Sechs Jahre nach Auftragsmord in Berlin: Drei Verdächtige in Osteuropa verhaftet

Berlin - Eine tödliche Bluttat in Berlin-Mitte hat sich zu einem europäischen Kriminalfall ausgeweitet - sechs Jahre nach dem Auftragsmord scheinen die Täter jetzt gefasst.

Der Hautverdächtige ist am 24. Juni von Einsatzkräften in Rumänien festgenommen worden.
Der Hautverdächtige ist am 24. Juni von Einsatzkräften in Rumänien festgenommen worden.  © Europol

Wie Polizei, Staatsanwaltschaft und Europol am Donnerstagnachmittag gemeinsam mitteilten, wurden am 24., 25. und 26. Juni 2025 drei Männer im Alter von 44, 57 und 58 Jahren von Einsatzkräften der lettischen und rumänischen Polizei mit Unterstützung von Europol festgenommen.

Die Polizeibehörde der Europäischen Union war von Beginn an in die Ermittlungsarbeiten eingebunden und koordinierte die operative Zusammenarbeit zwischen den Behörden in Deutschland, Moldau, Rumänien und Lettland.

Gegen die Tatverdächtigen lagen europäische Haftbefehle vor, die von der Berliner Staatsanwaltschaft erwirkt wurden. Dem Trio wird heimtückischer Mord aus Habgier sowie Anstiftung zu der Tat vorgeworfen. Der mutmaßliche Auftragsmord stehe im Zusammenhang mit organisierter Kriminalität, teilten die Behörden weiter mit.

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Der 58-Jährige wird verdächtigt, am Abend des 18. März 2019 einen 26-Jährigen nahe dem Alexanderplatz mit zwei Messerstichen getötet zu haben. Bei der Tat habe er seinem Opfer vor dessen Arbeitsstätte aufgelauert und unvermittelt zugestochen mit der Absicht, ihn zu töten.

Die Europol ist von Beginn an in die Ermittlungen involviert und auch an den Festnahmen vor Ort beteiligt gewesen.
Die Europol ist von Beginn an in die Ermittlungen involviert und auch an den Festnahmen vor Ort beteiligt gewesen.  © Peter Dejong/ap/dpa

Europol informiert beim Kurznachrichtendienst X über den Fahndungserfolg

Mutmaßlicher Killer für Mordanschlag extra nach Deutschland eingereist

Ein zweiter Beschuldigter wird von den Einsatzkräften der rumänischen Polizei abgeführt.
Ein zweiter Beschuldigter wird von den Einsatzkräften der rumänischen Polizei abgeführt.  © Europol

Der mutmaßliche Killer war demnach erst kurz vor dem Mordanschlag nach Deutschland eingereist und direkt im Anschluss nach Moldau ausgereist, was auf eine vorherige Planung der Tat hindeutet.

Die beiden anderen Beschuldigten sollen den Auftrag erteilt beziehungsweise an den Attentäter weitergeleitet haben.

Der 58 Jahre alte Mann konnte am 24. Juni 2025 in Rumänien gefasst werden. Der 57-jährige Tatverdächtige wurde am Folgetag in der lettischen Hauptstadt Riga festgenommen. Die Verhaftung des 44-Jährigen erfolgte tags darauf in Rumäniens Hauptstadt Bukarest.

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Im Anschluss an die Festnahmen durchsuchten Einsatzkräfte der Abteilung für organisierte Kriminalität am 27. Juni sechs Wohnungen und Geschäfte in Schöneberg und Mitte sowie im brandenburgischen Falkensee. Dabei wurden diverse Waffen wie eine Schrotflinte, mehrere Pistolen und Messer sowie elektronische Datenträger und Geschäftsunterlagen sichergestellt.

Die mutmaßlichen Täter sollen zeitnah von Lettland und Rumänien nach Berlin überstellt werden. Die weiteren Ermittlungen, insbesondere zu den konkreten Hintergründen der Tat und zum genauen Ablauf, dauern an.

Titelfoto: Europol

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