Sie hat sechs Kinder und ihren Ehemann auf dem Gewissen: Giftmischerin verurteilt
Deir Mawas (Ägypten) - Dieses abscheuliche Verbrechen erschüttert Ägypten. Weil sie sich an der Hauptfrau ihres Ehemannes rächen wollte, vergiftete die 26-jährige Zweitfrau die gesamte Familie. Die sechs Kinder und ihr Vater starben. Nun musste sich die Giftmischerin vor Gericht verantworten.
Sie waren noch Kinder und haben ihr doch vertraut.
Als im vergangenen Juli mehrere Mitglieder einer Großfamilie im Dorf Dalga (Ägypten) plötzlich schwer krank wurden, standen die Ärzte vor einem Rätsel. Innerhalb von nur zwei Wochen starben sechs Kinder im Alter von sieben bis 14 Jahren. Als auch noch der 48-jährige Vater unter mysteriösen Umständen starb, nahm die Polizei den Vorfall ernst. Darüber berichtet die Zeitung "Al-Masry Al-Youm".
Schnell rückte die 26-jährige Zweitfrau des Familienoberhauptes in den Fokus der Ermittlungen. Nach Auffassung des Gerichtes soll Hagar A. das giftige Pestizid Chlorfenapyr in das von ihr gebackene Brot gemischt haben. Dann schickte sie das Gift-Brot per Bote zum Haus der Erstfrau. Mit tödlichen Folgen. Hagar A. wusste, dass die Familie sich dort versammelt hatte, den Tod der Kinder nahm sie billigend in Kauf.
Vor Gericht bestritt die Giftmischerin, die Kinder vorsätzlich ermordet zu haben. Allerdings gab Hagar A. zu, das Pestizid mit dem Brotteig vermischt zu haben. Sie wollte sich an der Hauptfrau rächen, so ihre Aussage.
Die Kinder von Dalga beschäftigen Ägypten
Hintergrund der abscheulichen Tat soll ein Streit zwischen Hagar A. und der Hauptfrau sein, schreibt die Zeitung "Akhbar el-Yom". Der Ehemann galt als wohlhabend, hatte seine Hauptfrau zuvor verstoßen. Nun bahnte sich ein Liebescomeback an. Zuvor sollen die entfremdeten Eheleute einen erbitterten Streit um einen Kühlschrank und eine Waschmaschine beigelegt haben.
Doch Hagar A. wollte ihren Ehemann ganz für sich, sie wollte zur Hauptfrau aufsteigen, führte die Staatsanwaltschaft aus. Die 26-Jährige setzte ihren mörderischen Plan in die Tat um: Sie kaufte sich bei einem Apotheker das Pestizid und fing an, fröhlich Brot zu backen. Rückstände der Giftsubstanz wurden im Haus der Zweitfrau und am Geschirr der Getöteten sichergestellt.
Am Ende fällte das Gericht ein strenges Urteil: Tod durch den Strang. Hagar A., die inzwischen Mutter eines kleinen Mädchens geworden ist, nahm das Urteil regungslos zur Kenntnis. Auf sie wartet nun der Galgen.
Titelfoto: Screenshot: YouTube/AlmasryAlyoum, 123rf/xtrekx
