Brandstifter außer Rand und Band: Verdächtige Fotografen für noch viele weitere Taten verantwortlich?
Bitterfeld-Wolfen - Offenbar haben zwei Brandstifter aus dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld noch mehr Dreck am Stecken als zunächst angenommen: Laut Polizei gehen weitere Brände aus den vergangenen Monaten auf das Konto der zwei in Untersuchungshaft sitzenden Männer.

Wie Robin Schönherr von der Polizeiinspektion Dessau-Roßlau sowie Frank Pieper von der Staatsanwaltschaft am Donnerstag erklärten, sollen die 23 und 33 Jahre alten Tatverdächtigen zwischen Ende Juni und Ende Juli mindestens sechs weitere Feuer gemeinsam gelegt haben.
Dabei waren die Flammen jeweils an Böschungen, Gebüschen und Getreidefeldern ausgebrochen. Gebrannt hatte es zweimal nahe dem Zörbiger Ortsteil Löberitz, einmal an der B100 bei Landsberg, zwei an der A9 bei Wiedemar und Raguhn sowie einmal an der B184 bei Delitzsch.
Außerdem werden den beiden mindestens drei weitere Brandlegungen in der Umgebung zugerechnet. Insgesamt soll ein Schaden im siebenstelligen Bereich entstanden sein.
"Die Ermittlungen bzgl. weiterer Brandlegungen, ob allein handelnd oder gemeinsam, dauern an", so die Sprecher beider Behörden.

Polizei ermittelte schon länger gegen verdächtige Fotografen

Zuvor sei bereits ermittelt worden, dass die Männer für zwei Waldbrände nahe Raguhn und im Osternienburger Land sowie für eine Brandstiftung in einem leer stehenden Supermarkt in Wolfen verantwortlich sein sollen.
Zum Verhängnis wurde ihnen allerdings erst ein Feuer im alten Raguhner Bahnhof in der vergangenen Woche, infolgedessen beide noch in der Nähe des Tatorts festgenommen werden konnten.
Die Wohnungen beider Verdächtiger in Bitterfeld-Wolfen und Zörbig wurden durchsucht, Beweismittel sichergestellt. Nur einen Tag nach dem Brand in Raguhn wurde U-Haft angeordnet. Sie befinden sich in einer JVA.
Unklar ist offenbar weiterhin, ob auch die Feuer im alten Wolfener Kino, in der Diskothek StaWo, in einem früheren Roßdorfer Restaurant sowie im ehemaligen Kataster- und Finanzamt in Bitterfeld auf das Konto des Duos gehen.
Die Behörden bestätigten, dass es sich bei den mutmaßlichen Tätern um zwei freie Pressefotografen handelt, gegen die bereits längere Zeit ermittelt wurde. Auch TAG24 hat mit diesen zusammengearbeitet und deren Bildmaterial veröffentlicht.
Titelfoto: Bildmontage: Facebook/Feuerwehr Bitterfeld-Wolfen, Facebook/Freiwillige Feuerwehr Jeßnitz