CSD und Gegendemo in Döbeln: Polizei ermittelt nach Hitlergruß
Döbeln - Rund 300 Einsatzkräfte waren am Samstag in Döbeln (Mittelsachsen) im Einsatz. Grund war der alljährliche Christopher Street Day (CSD) sowie eine angemeldete Gegendemonstration. Anschließend zog die Polizei ein zum größten Teil positives Fazit.

Während der Kundgebungen kam es nach derzeitigem Stand zu insgesamt sieben Straftaten. So zeigte ein 41-jähriger Deutscher aus einem Fenster den Hitlergruß und es wird in drei Fällen wegen des Verdachts der Volksverhetzung wegen beim Gegenprotest abgespielter Lieder ermittelt.
Des Weiteren wird jeweils wegen Verdachts der Sachbeschädigung, Körperverletzung und Beleidigung durch eine Gestik ermittelt.
Insgesamt waren rund 300 Einsatzkräfte im Einsatz. Die Polizeidirektion Chemnitz wurde dabei durch die sächsische Bereitschaftspolizei unterstützt.
Treffpunkt für die CSD-Teilnehmer war der Hauptbahnhof, wo die Versammlung um 14.15 Uhr mit einer Kundgebung begann.
Gegen 15 Uhr startete der Aufzug und führte die in der Spitze rund 720 Teilnehmenden über die Bahnhofstraße, Johannisstraße, Zwingerstraße und Straße des Friedens zum Obermarkt zu einer Zwischenkundgebung.
Anschließend ging es weiter über die Ritterstraße und Rosa-Luxemburg-Straße zum Wettinplatz, wo die Versammlung gegen 18.45 Uhr beendet wurde.

Gegenversammlung verfolgte CSD mit deutlichem Abstand

Die angezeigte Gegenversammlung begann gegen 12.45 Uhr in der Eisenbahnstraße, bevor um 14 Uhr der Aufzug über die Grimmaische Straße zum Sternplatz führte, wo eine Zwischenkundgebung stattfand. Anschließend folgten sie dem CSD mit einem deutlichen Abstand von einigen Hundert Metern.
Der Rückweg führte bis zum Steigerhausplatz, wo erneut eine Kundgebung stattfand. Gegen 18 Uhr wurde die Versammlung seitens der Leitung beendet. In der Spitze nahmen rund 90 Personen an der Gegenversammlung teil.
Bereits gegen 13 Uhr stellten die Einsatzkräfte der Verkehrspolizei in der Nähe des Hauptbahnhofs, wo sich die CSD-Teilnehmer zu Beginn trafen, auf der B169/B175 einen Mercedes-Bus fest, den sie aufgrund offensichtlicher baulicher Veränderungen einer Verkehrskontrolle unterzogen.
Mit der Unterstützung eines Sachverständigen wurden mehrere angebrachte Ein- und Anbauten festgestellt, die gegen die Straßenverkehrszulassungsordnung verstoßen. Das Fahrzeug wurde nach einer richterlichen Bestätigung beschlagnahmt.
Die Insassen durften noch ihre persönlichen Sachen aus dem Bus holen. Dabei mussten jedoch zwei Personen von der Polizei aus dem Bus begleitetet werden, da sie sich weigerten, das Fahrzeug zu verlassen. Gegen den Fahrzeughalter wurde eine Anzeige wegen Erlöschung der Betriebserlaubnis gestellt.
Titelfoto: NEWS5/André März