Ehefrau getötet und Unfall verursacht? Auch Mann und Baby sterben!
Von Marco Krefting
Waldachtal - Ein Mann soll seine Lebensgefährtin im Streit getötet und anschließend vermutlich absichtlich einen Autounfall in Waldachtal (Landkreis Freudenstadt) verursacht haben, bei dem er und das gemeinsame Baby starben.

Ein Kleinkind des Paares und die Fahrerin eines zweiten Autos wurden bei dem Vorfall schwer verletzt, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten.
Die Ermittler gehen nach bisherigen Erkenntnissen davon aus, dass der 37-Jährige am Sonntagabend gegen 20 Uhr aus noch ungeklärter Ursache in der gemeinsamen Wohnung mit der Frau in Streit geraten sei.
In dessen Verlauf habe er die 34-Jährige "mittels scharfer Gewalt" tödlich verletzt. Mit der Formulierung ist eine Waffe mit einer Klinge gemeint.
Worum es sich bei der mutmaßlichen Tatwaffe genau handelte, sagte ein Polizeisprecher zunächst nicht.
Die Rechtsmedizin in Tübingen solle die Todesursache klären. Auch das Tatmotiv ist Teil der laufenden Ermittlungen der Kriminalpolizei.

Angehörige kümmern sich um Kleinkind
Nach der Gewalttat soll der 37-Jährige mit dem knapp drei Monate alten Säugling und dem gemeinsamen 22 Monate alten Kleinkind geflüchtet sein, heißt es in der Mitteilung außerdem. Auf einer Kreisstraße in Richtung Pfalzgrafenweiler habe er dann vermutlich bewusst sein Fahrzeug in den Gegenverkehr gelenkt.
In der Folge sei er frontal in den Wagen einer 29-Jährigen gerast. Der 37-Jährige und der Säugling erlagen den Angaben nach noch an der Unfallstelle ihren lebensgefährlichen Verletzungen.
Das Kleinkind und die Autofahrerin kamen mit schweren Verletzungen in Krankenhäuser. Sie seien nicht in Lebensgefahr. Auch ein Rettungshubschrauber war laut Mitteilung im Einsatz.
Um die Unfallursache abschließend zu klären, schaltete die Staatsanwaltschaft Rottweil einen Gutachter ein. Die Polizei stellte beide Fahrzeuge sicher.
Probleme zwischen den Eltern waren der Polizei nach Auskunft des Sprechers bislang nicht bekannt. Um das Kleinkind kümmerten sich nun Angehörige, sagte er. Details zu den Kindern nannte er nicht.
Normalerweise berichtet TAG24 nicht über Suizide. Da sich hierbei um einen erweiterten Suizid handelt, hat sich die Redaktion entschieden, es doch zu thematisieren.
Solltet Ihr selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.
Erstmeldung: 13.17 Uhr, aktualisiert um 13.39 Uhr.
Titelfoto: Jens Kalaene/dpa