Neu-Ulm - In der Mittwochnacht hat ein 28 Jahre alter Mann in einem Bistro im schwäbischen Neu-Ulm mehrere Personen mit einem japanischen Langschwert angegriffen und zum Teil lebensbedrohlich verletzt.

Wie das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West am Donnerstag bekannt gab, hielt sich der Tatverdächtige ab etwa 22 Uhr selbst in dem Lokal auf.

Gegen 23 Uhr verließ er – nach einigen alkoholischen Getränken – die Gastronomie in Richtung seiner nahegelegenen Wohnung.

Dort – so die bisherigen Erkenntnisse – bewaffnete er sich mit dem Katana und ging zurück in Richtung Bistro.

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Auf dem Weg dorthin bedrohte er auch einen Passanten, der weglaufen konnte und die Polizei über den bewaffneten Mann informierte. "Im Bistro angekommen, attackierte er wahllos und ohne ersichtlichen Grund zwei Gäste, bevor er von einem weiteren Gast überwältigt und zu Boden gebracht wurde", teilte die Polizei mit.

"Nur wenige Minuten später trafen Einsatzkräfte der Polizei Neu-Ulm ein und konnten den Angreifer widerstandslos festnehmen." Ein 55- und ein 81-Jähriger erlitten durch die Attacke schwere bis lebensgefährliche Schnittverletzungen. Sie mussten im Krankenhaus operiert werden.

Der 56 Jahre alte Mann, der den Angreifer überwältigte, wurde ebenfalls durch die Klinge verletzt, musste jedoch nur ambulant versorgt werden. Ein Kriseninterventionsteam und die Fachkräfte der polizeilichen Betreuungsgruppe kümmerte sich um Augenzeugen vor Ort.

Gegen den Festgenommenen wurde – nach Antrag der Staatsanwaltschaft – durch den zuständigen Richter Haftbefehl erlassen. Am Donnerstag wurde der Mann in ein Bezirkskrankenhaus eingeliefert.

"Nach derzeitigem Ermittlungsstand gehen die Beamten davon aus, dass der Mann sich in einem psychischen Ausnahmezustand befand. Die weiteren Ermittlungen werden in enger Absprache mit der zuständigen Staatsanwaltschaft Memmingen durch die Kriminalpolizeiinspektion Neu-Ulm durchgeführt", gab die Polizei bekannt.

Welche Hintergründe und Motive konkret zu der Tat führten, wird derzeit noch untersucht. Die Polizei ermittelt wegen versuchten Tötungsdelikten.