Elektroschocker, Pistole, gefesselt im Kofferraum: Drogen-Deal läuft völlig aus dem Ruder

Oberkotzau - Im oberfränkischen Landkreis Hof ist am Sonntagabend offenbar ein Drogengeschäft völlig eskaliert.

Nach einem mutmaßlichen und völlig aus dem Ruder gelaufenen Drogengeschäft landeten drei Personen in U-Haft, drei weitere konnten unter Auflagen dem Knast entgehen. (Symbolbild)
Nach einem mutmaßlichen und völlig aus dem Ruder gelaufenen Drogengeschäft landeten drei Personen in U-Haft, drei weitere konnten unter Auflagen dem Knast entgehen. (Symbolbild)  © Carsten Rehder/dpa

Es wurden mehrere Tatverdächtige festgenommen. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilten, sitzt inzwischen auch ein Trio in Untersuchungshaft.

Gegen drei weitere erließ der Ermittlungsrichter Haftbefehle unter Auflagen.

"Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen trafen sich zwei 39 und 47 Jahre alte deutsche Staatsangehörige gegen 18.45 Uhr in der Oberkotzauer Bahnhofstraße mit einem 15-jährigen Syrer, der in Begleitung eines 17-jährigen Deutschen war, mutmaßlich um Drogen zu kaufen", teilten die Staatsanwaltschaft Hof und das Polizeipräsidium Oberfranken mit. Außerdem sei der 14-jährige deutsch-simbabwische Sohn des 47-Jährigen dabei gewesen.

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Es folgte eine handfeste Auseinandersetzung. Daraufhin mischten sich schließlich zwei weitere Männer (21, 36) syrischer Staatsangehörigkeit ein und halfen dem 15-Jährigen.

"Im Handgemenge sollen die drei 'Käufer' neben körperlicher Gewalt zur Drohung auch einen Elektroschocker sowie eine Schreckschusspistole eingesetzt und einen der Kontrahenten mit Kabelbinder gefesselt in einen Kofferraum gelegt haben", heißt es weiter.

Einer der Beteiligten griff außerdem zu einem Messer. Zahlreiche alarmierte Streifen beendeten die Auseinandersetzung. Sechs Personen nahmen die Beamten daraufhin noch vor Ort fest. Diese mussten ärztlich versorgt werden.

Beamte entdecken Schreckschusspistole bei Absuche auf dem Feld

Ein Spezialeinsatzkommando konnte den siebten Verdächtigen in dessen Wohnung schnappen und festnehmen. (Symbolbild)
Ein Spezialeinsatzkommando konnte den siebten Verdächtigen in dessen Wohnung schnappen und festnehmen. (Symbolbild)  © Marius Becker/dpa

Der 39-Jährige, der im Verdacht steht, die Schreckschusspistole gehabt zu haben, flüchtete, konnte aber durch ein Spezialeinsatzkommando (SEK) gegen 4.30 Uhr in seiner Wohnung festgenommen werden.

Die Kripo Hof übernahm die Ermittlungen, durchsuchte am Montag die Wohnungen aller Beschuldigten und sicherte Beweise.

Die mutmaßlich verwendete Schreckschusspistole fanden Einsatzkräfte auf einem Feld bei Oberkotzau und stellten sie sicher.

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Die sieben Tatverdächtigen wurden am Montag einem Ermittlungsrichter vorgeführt. Die beiden Deutschen im Alter von 39 und 47 Jahren sowie der 15-Jährige landeten in Untersuchungshaft.

Zu den genauen Hintergründen, Tathandlungen und Rollenverteilungen möchten die Ermittler – mit Blick auf das laufende Verfahren – keine Details nennen.

Ermittelt wird unter anderem wegen versuchten Totschlags, Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz, gefährlicher Körperverletzung, Bedrohung und Freiheitsberaubung.

Titelfoto: Marius Becker/dpa

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