Prostituierte trifft verzweifelte Entscheidung: Die Hintergründe sind schockierend

Mainz/Süddeutschland/Spanien/Rumänien - Ein im vergangenen Jahr begangener Suizidversuch in einem Bordell in Mainz hat zu einem Großeinsatz der Polizei geführt und einen mutmaßlichen Menschenhandelsring aufgedeckt.

Die wohl zur Prostitution gezwungene Frau wollte sich im vergangenen Jahr das Leben nehmen. (Symbolfoto)
Die wohl zur Prostitution gezwungene Frau wollte sich im vergangenen Jahr das Leben nehmen. (Symbolfoto)  © Hauke-Christian Dittrich/dpa

Ende 2023 versuchte eine Prostituierte in einem Mainzer Bordell sich selbst das Leben zu nehmen. Wie die Staatsanwaltschaft und das Polizeipräsidium am heutigen Donnerstag mitteilten, ergaben die daraufhin erfolgten Ermittlungen des Fachkommissariats "Organisierte Kriminalität", dass die Frau mutmaßlich Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution war.

In den frühen Morgenstunden des vergangenen Dienstags durchsuchten Einsatzkräfte schließlich zeitgleich fünf Wohnungen in Bayern, Rheinland-Pfalz, Spanien und Rumänien. Zwei mutmaßliche Drahtzieher, ein 47-jähriger Mann und eine 36-jährige Frau, wurden festgenommen.

Der 47-jährige Rumäne, der in Spanien festgenommen wurde, soll die Frau zur Prostitution gezwungen haben. Die 36-jährige Rumänin, die in Bayern festgenommen wurde, soll ihm dabei geholfen haben.

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Die Ermittler gehen davon aus, dass mehrere Frauen Opfer des Menschenhandelsrings wurden. Die 36-jährige Beschuldigte soll die Frauen angeworben und kontrolliert haben. Derweil konnte ein 47-jähriger Freier der Geschädigten aus dem südlichen Rheinland-Pfalz nicht angetroffen werden.

Die Polizei lobt die enge Zusammenarbeit mit dem BKA, Europol und den Behörden in Spanien und Rumänien. "Nur durch die gemeinsame Anstrengung konnte dieser mutmaßliche Menschenhandelsring aufgedeckt werden", so ein Sprecher des Polizeipräsidiums Mainz.

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Der Fall zeigt auf erschreckende Art und Weise, wie grausam sich Menschenhandel und Zwangsprostitution darstellen. Die Polizei appelliert im Rahmen der Berichterstattung daher nochmals eindringlich, dass diejenigen, die Hinweise auf Menschenhandel oder Zwangsprostitution haben, sich an die Behörden wenden können.

Hinweise können anonym an die Polizei oder an die Hotline des BKA gemeldet werden. Die Ermittlungen in dem Fall dauern derweil weiter an. Dabei werden auch verschiedene Datenträger sowie Computer und Handys ausgewertet.

Normalerweise berichtet TAG24 nicht über versuchte Suizide. Da der Vorfall aber im Zusammenhang mit weiterführenden Ermittlungen der Polizei steht, hat sich die Redaktion entschieden, es doch zu thematisieren.

Solltet Ihr selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.

Titelfoto: Hauke-Christian Dittrich/dpa

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