Pure Ausbeutung: Pflegekraft erhielt 1000 Euro im Monat und musste oft 24/7 verfügbar sein!

Bautzen - Es handelt sich um pure Ausnutzung und Ausbeutung! In Bautzen pflegte eine 54-jährige Frau aus der Ukraine eine ältere Dame und deren Mann. Bezahlt wurde sie dafür sehr schlecht.

Für die aufopferungsvolle Pflege erhielt eine 54-Jährige einen sehr niedrigen Stundenlohn. (Symbolbild)
Für die aufopferungsvolle Pflege erhielt eine 54-Jährige einen sehr niedrigen Stundenlohn. (Symbolbild)  © Oliver Berg/dpa

Aufgefallen war dies erst, als die betroffene Pflegerin von Beamten kontrolliert wurde.

Wie die Bundespolizei am Dienstag mitteilte, hatte die Frau mit mehreren Reisenden in einem Kleinbus aus Bautzen Richtung Polen fahren wollen.

Doch in den frühen Morgenstunden des 11. Mai nahmen sich sächsische Beamte den Wagen auf dem Rastplatz Oberlausitz bei der Bundesautobahn 4 genauer vor. Bei der Kontrolle der 54-Jährigen wurden diese schließlich stutzig.

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Denn die Ukrainerin besaß kein Visum. Kurzerhand nahmen sie die Ermittler in Gewahrsam.

Die Frau hatte ihren eigenen Angaben zufolge bereits seit Februar 2021 als Pflegekraft in Deutschland gearbeitet. Ihre Hauptaufgabe war es, eine ältere Dame und deren Mann zu versorgen.

Dafür erhielt sie einen Lohn von 1000 Euro im Monat. Bei einer normalen Arbeitszeit von 40 Stunden die Woche wären das gerade einmal 6,25 Euro pro Stunde gewesen!

Dabei schuftete die Dame aber noch deutlich mehr. Sie musste oftmals rund um die Uhr zur Verfügung stehen.

Polizei ermittelt auch gegen Auftraggeber

Wer die Pflegerin zur Versorgung der älteren Dame und deren Mann angeheuert hatte, ist nicht bekannt. (Symbolbild)
Wer die Pflegerin zur Versorgung der älteren Dame und deren Mann angeheuert hatte, ist nicht bekannt. (Symbolbild)  © 123RF/bialasiewicz

Eine Arbeitserlaubnis hatte sie nicht, auch Steuer- und Versicherungsabgaben wurden nicht getätigt.

Für die 54-Jährige ist ihr Aufenthalt in Deutschland erst einmal vorbei: Die zuständige Ausländerbehörde wird diesen zeitnah beenden.

Zudem muss sich die Pflegekraft auch aufgrund der unerlaubten Einreise, dem unerlaubten Aufenthalt sowie der Aufnahme einer unerlaubten Beschäftigung verantworten.

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Doch nicht nur die ausgebeutete Pflegerin erhält Konsequenzen, die Ermittlungen richten sich auch klar gegen die Auftraggeber und Vermittler.

Wie die Polizei betont, steht dabei die Ausbeutung und Ausnutzung von billigen Arbeitskräften im Fokus.

Inwiefern die beiden älteren zu pflegenden Personen bei der Anstellung der Frau involviert waren, ist nicht bekannt.

Titelfoto: 123RF/bialasiewicz

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