"Reichsbürger" bedroht Polizei mit Messer: SEK-Team macht kurzen Prozess!

Velbert - Ein selbst ernannter "Reichsbürger" hat in Velbert bei Düsseldorf Polizisten mit einem Messer bedroht und damit einen SEK-Einsatz ausgelöst. Die Spezialkräfte überwältigten den Mann schließlich und nahmen ihn fest, wie die Polizei in der Nacht zu Mittwoch mitteilte.

Ein SEK-Team verschaffte sich Zugang zu der Wohnung des 30-Jährigen, der kurz darauf überwältigt wurde.
Ein SEK-Team verschaffte sich Zugang zu der Wohnung des 30-Jährigen, der kurz darauf überwältigt wurde.  © Christoph Reichwein/dpa

Zunächst waren die Beamten am späten Dienstagabend wegen einer Sachbeschädigung zu einem Mehrfamilienhaus an der Brehmstraße angerufen worden, nachdem der Mann dort randaliert und eine Tür beschädigt hatte.

Als die Einsatzkräfte am Ort des Geschehens eintrafen, bedrohte der augenscheinlich betrunkene 30-Jährige sie laut Polizeiangaben jedoch mit einem Messer. Obendrein habe der Mann gerufen, dass er die Polizei hasse und "Reichsbürger" sei.

In der sogenannten Reichsbürger-Szene herrscht die Ansicht vor, das 1871 mit einem Kaiser an der Spitze gegründete historische Deutsche Reich bestehe heute noch fort und alle staatlichen Institutionen seien daher als illegitim abzulehnen.

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Weil der Unruhestifter sich in seiner Wohnung einschloss, wurden schließlich die Spezialkräfte zur Unterstützung hinzugerufen. Das SEK machte kurzen Prozess, sprengte die Tür und überwältigte den 30-Jährigen.

In der Wohnung fanden die Beamten dann mehrere Hieb- und Stichwaffen, darunter verbotene Messer und ein Beil. Die Waffen wurden sichergestellt, wie es hieß.

Der Mann wurde nach Abschluss aller Maßnahmen zwangsweise nach dem Psychisch-Kranken-Gesetz in eine entsprechende Klinik eingeliefert. Die Ermittlungen laufen.

Die Polizei nahm den 30-Jährigen in der Nacht zu Mittwoch fest.
Die Polizei nahm den 30-Jährigen in der Nacht zu Mittwoch fest.  © Christoph Reichwein/dpa

Mammut-Prozess gegen "Reichsbürger"-Gruppe gestartet

Am Montag hatte in Stuttgart das erste Verfahren gegen eine Gruppe mutmaßlicher Verschwörer um Heinrich XIII. Prinz Reuß begonnen, die einen gewaltsamen Sturz der Bundesregierung geplant haben sollen.

Es ist der erste von drei Mammutprozessen, bei denen nach und nach Angehörige der "Reichsbürger"-Gruppe vor den Richter kommen - ihr Fall war nach einer großangelegten Anti-Terror-Razzia in mehreren Bundesländern und im Ausland im Dezember 2022 bekannt geworden.

Es handelt es sich um einen der größten Terror-Prozesse in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.

Titelfoto: Bildmontage: Christoph Reichwein/dpa

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