Spektakulärer Einbruch in Tresorraum: Bankfiliale öffnet nach Tumult doch nicht
Von Volker Danisch, Christoph Driessen, Rabea Gruber
Gelsenkirchen - Nach dem spektakulären Einbruch in den Tresorraum und einem Andrang besorgter Kunden sollte die vorübergehend geschlossene Filiale der Sparkasse Gelsenkirchen wieder für Kunden öffnen. Am Dienstagmittag dann die Nachricht: Die Filiale bleibt doch weiterhin geschlossen.
Nach dem Einbruch in den Tresorraum einer Sparkassenfiliale in Gelsenkirchen dringen besorgte Kunden lautstark auf Informationen. Die Zahl der wartenden Menschen vor der Bankfiliale im Stadtteil Buer war am frühen Vormittag auf schätzungsweise 200 angestiegen, wie ein dpa-Reporter berichtet.
"Wir wollen rein, wir wollen rein!", forderte ein Sprechchor. Die Lage drohte dann zu eskalieren. Mehrere Menschen stürmten an Mitarbeitern einer Sicherheitsfirma vorbei in den Vorraum der Sparkasse.
Die Polizei rückte mit mehreren Streifenwagenbesatzungen an. Die Polizei machte dann eine Durchsage: Aufgrund der Situation bleibe die Filiale heute geschlossen.
Auf ihrer Internetseite bat die Sparkasse darum, von einem Besuch vor Ort abzusehen. "Aktuell klären wir mit der Versicherung, wie die Schadensabwicklung so kundenfreundlich wie möglich erfolgen kann. Dazu werden wir alle betroffenen Kundinnen und Kunden informieren", hieß es.
Ursprünglich sollte die Sparkassen-Filiale am Dienstag öffnen
Die Sparkasse Gelsenkirchen hatte am Montag erklärt, Ziel sei es, dass die Filiale im Stadtteil Buer an diesem Dienstag wieder öffne und Betroffene erste Informationen bekommen könnten, sagte ein Sparkassen-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur.
Im Tresorraum der Sparkassenfiliale sind laut Polizei sehr viele Schließfächer von dem Täter oder den Tätern aufgebrochen worden. Ersten Erkenntnissen zufolge erfolgte der Vorstoß über ein Parkhaus.
Der Weg führte dann durch mehrere Türen in einen Archivraum, an dessen Wand schließlich ein Durchbruch zu dem Tresorraum erfolgte. Dabei kam auch ein Spezialbohrer zum Einsatz.
Das Bekanntwerden des Einbruchs löste am Montag einen Andrang von Kunden aus, die Informationen einforderten. Die Polizei räumte den Vorraum der Filiale und beruhigte auch mit Lautsprecherdurchsagen die Situation.
Zeitweise standen nach Schilderung eines dpa-Reporters schätzungsweise 200 Menschen vor dem Gebäude. Bei einigen der erschienenen Bankkunden flossen Tränen.
Der Einbruch fiel in der Nacht zu Montag auf
Ein Sprecher der Bank sagte der dpa, grundsätzlich habe die Sparkasse Gelsenkirchen jedes Fach mit 10.300 Euro versichert. Darüber hinaus bestehe für Kunden die Möglichkeit, eine höhere Versicherungssumme abzuschließen.
Die Sparkasse befinde sich bereits im Gespräch mit der Versicherung. "Wir wollen die Kunden unterstützen, welche Unterlagen sie vorlegen müssen."
Der Einbruch ist in der Nacht zum Montag durch einen Brandmeldealarm aufgefallen. Als Feuerwehrleute und Polizisten das Gebäude nach einem Feuer durchsuchten, stießen sie auf die Einbruchsspuren im Keller.
Eine "heiße Spur" zu dem oder den Tätern gab es laut Polizei zunächst nicht. Es sollen umfangreiche Daten wie Fahrzeugbewegungen ausgewertet und Anwohner befragt werden. Wann genau der Einbruch erfolgte, ist noch nicht klar. Es wird von den Weihnachtsfeiertagen und dem anschließenden Wochenende ausgegangen.
Erstmeldung: 30. Dezember, 6.51 Uhr; zuletzt aktualisiert: 11.38 Uhr
Titelfoto: Bildmontage: -/Polizei Gelsenkirchen/dpa / Christoph Reichwein/dpa

