Kamenz/Dresden - Schwarzarbeit bei einem Konzert von Roland Kaiser (71)! Im Vorfeld des Auftritts des Schlagerstars in Kamenz (Sachsen) führte der Zoll Kontrollen durch und stellte zahlreiche Verstöße fest.

Am 4. Juni fieberten Fans von Roland Kaiser schon auf den Abend hin: Gegen 19.30 Uhr sollte ihr Schlager-Idol auf der Hutbergbühne in Kamenz auftreten.

Einigen Mitarbeitern im Umfeld des Events dürfte es bereits vor dem Auftritt des 71-Jährigen ziemlich warm geworden sein - allerdings aus ganz anderen Gründen.

Wie das Hauptzollamt Dresden am Montag mitteilte, führte die Finanzkontrolle Schwarzarbeit wenige Stunden vor dem Kaiser-Konzert "verdachtsunabhängige Prüfungen" an der Bühne durch.

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Zwischen 17 und 19 Uhr wurden rund 100 Arbeitnehmer und Arbeiternehmerinnen des Sicherheitsdienstes sowie der gastronomischen Einrichtungen zu ihren Beschäftigungsverhältnissen kontrolliert.

Bei der Befragung wurden bereits vor Ort "zahlreiche Verstöße festgestellt", heißt es in der Mitteilung des Zolls.

Viele der Beschäftigen - vor allem im Gastrobereich - waren demnach nicht zur Sozialversicherung angemeldet. Zudem wurde bei anderen die Mitwirkungspflicht bei der Erfassung der erforderlichen Angaben verletzt.

Roland Kaiser selbst steht weder in Verbindung mit der Kontrolle noch mit den kontrollierten Personen. Auch ist der Künstler nicht verantwortlich für das Gastro- oder Sicherheitspersonal bei Konzerten.

"Wir können bestätigen, dass eine routinemäßige Kontrolle im Bereich der Sicherheitsdienstleistungen und der Gastronomie stattgefunden hat. Diese Kontrollen werden regelmäßig durchgeführt", bestätigt Martin Linnemann, Geschäftsführer des Security-Unternehmens "IHRE WACHE GmbH" gegenüber TAG24.

"Im Ergebnis der Kontrollen durch den Zoll wurden auf Seiten unseres Unternehmens keine sozialversicherungsrechtlichen Verstöße festgestellt." Diese hätten sich auf den Gastro-Bereich konzentriert.

Weil die Kontrollen zur Arbeitszeit der WACHE-Mitarbeiter durchgeführt wurden, kam es unter anderem "zu einer Verzögerung bei der Einlassöffnung". Das Unternehmen habe "verstärkt Anfragen und Beschwerden von Besuchern" diesbezüglich erhalten. "Zudem wurde die Parksituation für Behinderte eingeschränkt."

WACHE-Chef Linnemann stehe nun im Austausch mit dem Konzertveranstalter, um derartige Situationen in Zukunft besser handhaben zu können.

Bei der Kontrolle waren insgesamt 20 Zöllner vor Ort. Auch Kontrolleure des Ordnungsamtes des Landratsamtes Kamenz waren beteiligt.