Braunschweig/Portugal - Der Hauptverdächtige (48) im Fall der 2007 im portugiesischen Praia da Luz verschwundenen Madeleine McCann hat einen Brief verfasst, dessen Inhalt für Entsetzen sorgt.
Christian Brückner, der derzeit in Braunschweig wegen Vergewaltigung in Haft sitzt, hat einen verstörenden Brief verfasst, voller Provokationen, Vorwürfe und Spott gegenüber den Ermittlern im Fall Madeleine McCann, wie The Sun berichtet.
Die damals Dreijährige war 2007 aus einer Ferienanlage im portugiesischen Praia da Luz verschwunden.
Brückner, der als Hauptverdächtiger gilt, bestreitet jede Beteiligung und ist überzeugt, dass die Polizei ihm den Fall niemals anhängen kann, solange keine Leiche gefunden wird.
In seinem Schreiben behauptet er, die Polizei habe keine belastbaren Beweise gegen ihn und legt mit erschütternden Worten nach: "Die Einstellung der Ermittlungen wird die Welt wie eine Bombe treffen", schreibt er.
Christian Brückner gibt sich siegessicher
Laut Brückner seien die gegen ihn erhobenen Vorwürfe völlig haltlos.
Er spottet: "Es sind die wichtigen Fragen, die entscheidenden Fragen, die nie beantwortet werden können. Wurde ich oder mein Fahrzeug in der Tatnacht deutlich in der Nähe des Tatorts gesehen? Gibt es DNA-Spuren von mir am Tatort? Befinden sich DNA-Spuren der Verletzten in meinem Fahrzeug? Besitze ich weitere Spuren/DNA-Träger der Verletzten? Fotos? Und, nicht zu vergessen, gibt es eine Leiche? Alles nein, nein, nein."
Er gibt sich siegessicher:
"Man muss kein Realist wie ich sein, um vorherzusagen, dass die gegen mich erhobenen Vorwürfe nicht haltbar sind und die Ermittlungen eingestellt werden."
Brückner betont, dass in Deutschland nicht der Verdächtige seine Unschuld beweisen müsse, sondern die Staatsanwaltschaft die Schuld:
"Schon der geringste Zweifel führt zum Freispruch, wenn es überhaupt zu einer Gerichtsverhandlung kommt."
Außerdem erhebt er schwere Vorwürfe gegen die Ermittler:
Sie hätten mit "gekauften Zeugen" gearbeitet.
Ermittler hatten erneut nach verwertbaren Spuren gesucht
Der Brief tauchte genau zu dem Zeitpunkt auf, als deutsche Ermittler erneut nach Portugal reisten, um vor Ort nach Spuren zu suchen.
Drei Tage lang durchkämmten sie das Gelände nahe dem Ferienort, an dem Madeleine 2007 verschwand. Ob bei der Suche verwertbare Hinweise oder DNA-Spuren gefunden wurden, sei laut Medienberichten jedoch unklar.
Die Strafverfolger setzen alles daran, den 48-Jährigen, der 2019 wegen der Vergewaltigung einer amerikanischen Rentnerin verurteilt wurde, weiterhin hinter Gittern zu halten. Seine Haftstrafe endet bereits im September.
Da im Fall Maddie bislang keine Anklage gegen ihn erhoben wurde, arbeiten die Ermittler unter erheblichem Zeitdruck.
Trotz allem zeigen sich die deutschen Behörden zuversichtlich: Sie hoffen, dass auch die britische Polizei ihre Ermittlungen wieder aufnimmt.