35 Jahre nach Mord in Kölner Kaserne: Ex-Soldaten müssen Speichelprobe abgeben

Von Petra Albers

Köln - Knapp 36 Jahre nach dem Mord an einem Bundeswehrsoldaten in einer Kölner Kaserne starten die Ermittler eine großangelegte DNA-Untersuchung.

In der Kaserne nahe dem Stadtteil Ossendorf kam Norbert S. vor mehr als 35 Jahren qualvoll ums Leben.
In der Kaserne nahe dem Stadtteil Ossendorf kam Norbert S. vor mehr als 35 Jahren qualvoll ums Leben.  © Kripo Köln

Rund 50 ehemalige Angehörige der Kaserne seien zur Abgabe einer Speichelprobe eingeladen worden, teilte die Polizei mit. Sie könnten die Probe am kommenden Samstag oder Montag freiwillig abgeben und so die Ermittler bei der Aufklärung des Falls unterstützen.

Die Ermittlungsgruppe "Cold Cases" der Kölner Polizei hatte den Fall neu aufgerollt und ihn Ende März in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... Ungelöst" vorgestellt.

Danach seien mehr als 100 Hinweise eingegangen, sagte ein Polizeisprecher. Es habe aber bislang keiner zum Täter geführt.

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Am 24. Juni 1989 war der 20 Jahre alte Soldat Norbert S. tot im Wachraum der damaligen Kaserne in Köln-Ossendorf gefunden worden. Die blutüberströmte Leiche wies zahlreiche Stichverletzungen auf.

Spurenbild am Tatort erneut unter der Lupe

Der Tod des damals 20-Jährigen ist bis heute ungeklärt.
Der Tod des damals 20-Jährigen ist bis heute ungeklärt.  © Bildmontage: Kripo Köln

Außer dem Opfer hatte in der Tatnacht nur einer seiner Kameraden Dienst in der Unterkunft, alle anderen waren übers Wochenende nach Hause gefahren.

Nach früheren Angaben gelangte der Mörder möglicherweise durch eine offene Kellertür ins Gebäude. Da auch Löcher im Außenzaun der Kaserne gefunden wurden, könnte er auch von außen aufs Gelände gelangt sein, hieß es.

Die Cold-Cases-Ermittler haben das gesamte Spurenbild erneut kriminalistisch untersucht. Nun hoffen sie auf einen Treffer durch die DNA-Untersuchung. Es geht aber auch darum, Personen als Täter ausschließen zu können.

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"Ziel ist es, die Spurenlage neu zu bewerten und einzuordnen", sagte Ermittlungsleiter Markus Weber.

Titelfoto: Bildmontage: Kripo Köln

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