KVB greift durch: Kölns U-Bahnen sollen sicherer und sauberer werden

Köln - Drogenkonsum, Obdachlosigkeit und Verwahrlosung: Die Situation an vielen Kölner U-Bahn-Haltestellen ist besorgniserregend und soll sich nun spürbar verbessern.

Die KVB plant ein umfassendes Sicherheitskonzept, dass ab dem 1. Januar 2026 in Kraft treten soll.
Die KVB plant ein umfassendes Sicherheitskonzept, dass ab dem 1. Januar 2026 in Kraft treten soll.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Wie die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) am Donnerstag mitteilten, ist eine umfassende Sicherheits- und Sauberkeitsoffensive an ihren Haltestellen geplant.

Insbesondere die oft stark belasteten unterirdischen Stationen sollen besser überwacht werden.

"Die Probleme sind nicht neu, aber sie sind drängender geworden", erklärt KVB-Vorstandschefin Stefanie Haaks.

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Immer mehr Menschen übernachten in den Stationen, konsumieren Drogen, hinterlassen Müll und verunsichern Fahrgäste.

Besonders Eltern sorgen sich um die Sicherheit ihrer Kinder auf dem Schulweg.

So soll das neue Sicherheitskonzept der KVB aussehen

Obdachlosigkeit und Drogenkonsum sind eine große Belastung für Großstädte wie Köln.
Obdachlosigkeit und Drogenkonsum sind eine große Belastung für Großstädte wie Köln.  © 123rf/neydt

Künftig sollen sogenannte "Fahrgastmanager-Teams" in sechs Bezirken unterwegs sein, mit fest zugewiesenen Linien und Haltestellen.

Ihre Aufgabe: Präsenz zeigen, Missstände beseitigen, Kontakt zu Fahrgästen und anderen Behörden halten.

Auch beim Thema Sauberkeit möchte die KVB härter durchgreifen. An Problem-Haltestellen wie dem Neumarkt oder Ebertplatz sollen die Reinigungsintervalle verkürzt werden und spezielle Reinigungsmittel gegen Uringeruch und Fäkalien in Aufzügen helfen.

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In der kalten Jahreszeit sollen die Reinigungsfirmen ab 5 Uhr morgens gemeinsam mit KVB-Mitarbeitern wohnungslose Menschen aus den Stationen begleiten – schonend, aber konsequent.

Zusätzlich plant die KVB Hilfsangebote für Obdachlose. So könnte ein Shuttle-Bus abends zu Notschlafstellen fahren. Auch ein "Wärme-Raum" in einem KVB-Bus ist im Gespräch.

Eine weitere Idee: Musik in Haltestellen. Zwei Stationen sollen im Rahmen eines Pilotprojekts beschallt werden, um das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste zu stärken und unerwünschtes Verweilen zu reduzieren.

Haltestellen-Schließungen und engere Zusammenarbeit mit Polizei

Das neue Sicherheitskonzept sieht auch eine engere Zusammenarbeit mit der Polizei vor. (Symbolbild)
Das neue Sicherheitskonzept sieht auch eine engere Zusammenarbeit mit der Polizei vor. (Symbolbild)  © Deniz Gündogan/dpa

Als drastischste Maßnahme könnten einige Haltestellen nachts zwischen 2 und 5 Uhr komplett geschlossen werden. Das soll vorerst testweise an einem Standort passieren.

Ergänzend dazu setzt die KVB auf engere Kooperation mit Polizei, Ordnungsamt und Streetworkern. Gemeinsame Streifen laufen bereits und sollen künftig intensiviert werden.

KVB-Vorstand Peter Densborn betont: "Das ist nicht nur ein KVB-Thema, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem." Die KVB wollen ihren Teil beitragen – brauchen für einige Maßnahmen aber auch politische Unterstützung.

Die neue Struktur mit den Fahrgastmanager-Teams soll ab 1. Januar 2026 in Kraft treten. Das Ziel: ein sicherer Betrieb, zufriedene Fahrgäste und ein Stück mehr Lebensqualität im Alltag der Kölner.

Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa

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