Laut Umfrage: Köln gehört zu den dreckigsten Städten Deutschlands

Köln – Für manche Kölnerinnen und Kölner wenig überraschend: Die Domstadt hat ein Müllproblem. Und das nicht erst seit gestern. Eine Umfrage zeigt jetzt allerdings: Selbst im Vergleich mit anderen Städten schneidet Köln schlecht ab.

In Köln landet Müll verhältnismäßig oft auf der Straße und sorgt für ein unaufgeräumtes Stadtbild.
In Köln landet Müll verhältnismäßig oft auf der Straße und sorgt für ein unaufgeräumtes Stadtbild.  © picture alliance/dpa

In einer deutschlandweiten Umfrage der Nachrichtenseite "t-online" haben Leserinnen und Leser abgestimmt, welche Städte am dreckigsten sind. Köln landete dabei auf dem dritten Platz. Nur Berlin (Platz 1) und Duisburg schneiden schlechter ab.

In der Umfrage ging es um Großstädte mit mehr als 300.000 Einwohnern. Ob nun Müll auf den Gehwegen, in den städtischen Gewässern oder verdreckte Straßen: Viele Städte scheinen in Deutschland nicht Herr der Lage zu werden.

In der Umfrage wird schnell deutlich: Von 25.000 Befragten sind 44,9 Prozent der Meinung, dass Berlin die dreckigste Stadt des Landes ist.

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Zwar "gewinnt" die Hauptstadt mit deutlichem Abstand, doch es folgt Duisburg mit 8,3 Prozent. Danach reihen sich die Städte dicht an dicht. Auffällig jedoch: Auf dem dritten Platz landet Köln mit 7,3 Prozent.

Dass in Köln mit dem Müll gekämpft wird, ist auch Oberbürgermeisterin Henriette Reker (66) ein Dorn im Auge. Im Podcast der Instagram-Meme-Seite "koelnistkool" wurde die 66-Jährige gefragt, welche Sache sie sofort ändern würde.

"Das wäre das Müllaufkommen, was ich mit einem Schnipp gerne beseitigen würde. Die Leute insgesamt sind viel rücksichtsloser", schilderte sie ihren Eindruck. Man solle nicht alles stehen und liegen lassen, denn insbesondere nach Events sei es "besonders schlimm".

Henriette Reker zu Gast bei "koelnistkool"

Wilder Müll sorgt für neue Informationskampagne

Weggeworfene Zigarettenstummel sorgen für eine große Umweltbelastung.
Weggeworfene Zigarettenstummel sorgen für eine große Umweltbelastung.  © Sven Hoppe/dpa

Zum Sommer hin versuchen auch die Abfallwirtschaftsbetriebe Köln (AWB) neue Strategien zu entwickeln. In einer Informationskampagne klären sie Einwohner und Einwohnerinnen sowie Touristen über das sogenannte "Littering" auf.

Das ist der Obergriff für weggeworfenen Müll, der mitunter für große Umweltschäden für Tiere und die Natur sorgen kann.

Außerdem werden an sommerlichen Wochenenden sogenannte "Grill-Scouts" ihre Runden in den Grünanlagen drehen, um über das "Littering" zu informieren.

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So könne eine weggeworfene Zigarette bereits 40 Liter Wasser verunreinigen. Wer beim achtlosen Entsorgen von Müll erwischt wird, kann sogar mit einer Strafe von 150 Euro rechnen.

Tagtäglich muss der wilde Müll entsorgt werden. Das kostete die Stadt im vergangenen Jahr 13 Millionen Euro - Tendenz steigend.

"Seit 2017 haben sich die Meldungen mit Hinweisen auf wilden Müll auf fast 20.000 pro Jahr nahezu verdoppelt", lautet eine Bilanz der Stadt.

Titelfoto: picture alliance/dpa

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