Müll, Drogen, Kriminalität: Kölns OB Reker kontert Umfrage-Tief

Köln - Kurz vor Ende ihrer Amtszeit bekommt Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (68) nochmal einen dicken Dämpfer verpasst: Laut einer aktuellen Umfrage sind satte 69 Prozent der Kölner unzufrieden mit ihrer Arbeit.

Henriette Reker (68) ist seit dem 22. Oktober 2015 Oberbürgermeisterin von Köln.
Henriette Reker (68) ist seit dem 22. Oktober 2015 Oberbürgermeisterin von Köln.  © Christoph Reichwein/dpa

Die Ergebnisse des Köln-Checks wurden am Sonntag veröffentlicht und im Auftrag des Kölner-Stadt-Anzeigers sowie der kölnischen Rundschau durchgeführt.

So zeichnet sich zwei Monate vor der Kommunalwahl am 14. September ein deutliches Bild ab: fast sieben von zehn Befragten geben Reker und der Stadtverwaltung ein schlechtes Zeugnis.

Zum Vergleich: Vor acht Jahren lag die Unzufriedenheit nur bei 37 Prozent. Auch die Verwaltung kommt nicht gut weg: 78 Prozent der Kölner meckern über die Zustände in der Stadt.

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Für Reker kein Grund, alles schwarzzusehen: "Mir ist bewusst, dass ich die Projektionsfläche für alles bin, was in unserer Stadt nicht funktioniert. Mir rechnet man jede defekte Rolltreppe an." Trotzdem gibt sie offen an, nicht alles geschafft zu haben, was sie sich vorgenommen hat.

Sie bedauere jedoch, dass die Verbesserungen die sie erzielen konnte "nicht schneller spürbar sind." Ihre Nachfolger hätten es in Zukunft leichter, da die Verwaltungsstrukturen nun besser organisiert wären, meint Reker.

OB-Wahl: Neue Gesichter stehen in den Startlöchern

Für die Kölner stellt vor allem der Müll auf den Straßen, die ausufernde Drogenszene sowie die Kriminalität ein wachsendes Problem dar. (Symbolbild)
Für die Kölner stellt vor allem der Müll auf den Straßen, die ausufernde Drogenszene sowie die Kriminalität ein wachsendes Problem dar. (Symbolbild)  © Cristina Sille/dpa

Vor allem der Verkehr, die Vermüllung, die Kriminalität und die Drogenszene – etwa am Neumarkt – sind laut Umfrage die größten Sorgen der Kölner.

Hinzu kommen die teils miserablen Zustände der Schulen. Diese Probleme rufen bei vielen Menschen starke Emotionen hervor und spalten die Stadtgesellschaft.

Nach der Wahl im September wird sich zeigen, ob und wer die Probleme anders angeht. Reker scheidet nach 10 Jahren aus ihrem Amt und tritt nicht mehr an. Die aussichtsreichsten Kandidaten für ihre Nachfolge sind Berivan Aymaz (Grüne), Torsten Burmester (SPD) und Markus Greitemann (CDU).

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Sie sehen in den miesen Umfragewerten ein Warnsignal: Das Vertrauen der Menschen müsse dringend zurückgewonnen werden.

Titelfoto: Christoph Reichwein/dpa

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