Stadt Köln sendet offenen Brief an Kanzler Merz: EU-Finanzplan sorgt für Ärger
Köln - Wenn's um Geld aus Brüssel geht, schlägt Köln jetzt Alarm: Die Stadt hat sich zusammen mit 22 anderen deutschen Großstädten in einem offenen Brief an Bundeskanzler Friedrich Merz (70) gewandt.
In der EU wird gerade der mehrjährige Finanzrahmen (MFR) für 2028 bis 2034 diskutiert. Also im Prinzip der große Geldtopf, aus dem sich auch Städte wie Köln bedienen können.
Doch genau dieser Zugang könnte für Großstädte in Zukunft dünner werden – zumindest, wenn es nach den bisher diskutierten Plänen geht.
Für Kölns Bürgermeister Burmester ein absolutes No-Go. Er sagt: "Unsere Städte sind Motoren von Alltag, Wirtschaft und Innovation. Ohne uns schafft Europa seine Ziele nicht".
Dabei hätte man schon jetzt genug Herausforderungen: steigende Kosten, wachsendes Bevölkerungschaos, mehr Aufgaben, mehr Verantwortung.
Ohne EU-Geld würden viele wichtige Projekte, von Stadtentwicklung bis Klimaschutz, ins Stocken geraten.
Das fordern die Großstädte von Kanzler Merz
Schaut man sich den Brief einmal genau an, sind die Forderungen an Merz klar:
- Städte weiterhin fest im EU-Finanzplan verankern
- die bisherige Förderquote für urbane Themen behalten
- direkteren Zugang zu EU-Mitteln
- Städte in alle Programmphasen einbinden
Köln nennt als Beispiel das EU-Projekt "GrowSmarter", das der Stadt über 7 Millionen Euro für Energieeffizienz und Digitalisierung brachte.
Auch andere Städte zeigen im Brief, wie EU-Förderung bisher geholfen hat: von Jugendzentren über Start-up-Förderung bis zur Sanierung historischer Gebäude.
Burmester betont: "Der Zugang zu EU-Fördermitteln ist ein wichtiger Baustein, um unsere Prioritäten wie Sauberkeit, Sicherheit, Wirtschaft und bezahlbaren Wohnraum umzusetzen."
Jetzt soll Merz in Brüssel Druck machen. Die Städte warnen: Wird an den falschen Stellen gekürzt, trifft es am Ende Millionen Bürgerinnen und Bürger.
Titelfoto: Bildmontage: Henning Kaiser/dpa, Kay Nietfeld/dpa

