Am Jahrestag des Hamas-Überfalls: "Handala"-Demo zieht durch Leipzig
Leipzig - Am zweiten Jahrestag des Überfalls der Terror-Organisation Hamas auf Israel hat am Abend die Palästinenser-Gruppierung "Handala e.V." unter dem Motto "2 Jahre Genozid - 2 Jahre Widerstand" in Leipzig zu einer Demonstration aufgerufen. Zeitgleich wurde am Holocaust-Mahnmal in der Gottschedstraße eine Mahnwache abgehalten und der Opfer des 7. Oktober 2023 gedacht.

Die "Handala"-Demonstration startete um 18 Uhr im Rabet (Eisenbahnstraße) und zog dann Richtung Innenstadt.
Statt der angemeldeten 500 Personen fanden sich am Abend jedoch deutlich mehr Menschen ein.
Die Polizei ging nach dem Ende der Versammlung um 21 Uhr von 850 bis 950 Teilnehmern aus. Die Demonstration sei friedlich und ohne Zwischenfälle verlaufen, hieß es.
Über den Wilhelm-Leuschner-Platz zogen die Protestler zum Redaktionsgebäude der "Leipziger Volkszeitung" am Petersteinweg und hielten dort eine Zwischenkundgebung ab.
Bereits im vergangenen Jahr hatte der Leipziger Verein "Handala" am ersten Jahrestag des größten Massenmordes an Juden seit dem Holocaust eine Kundgebung organisiert. Eine Rednerin hatte dabei den 7. Oktober als "Tag der Befreiung" bezeichnet und damit eine Welle der Empörung ausgelöst.


"Handala e.V." seit 2024 laut Verfassungsschutz erwiesen extremistisch

Im Sächsischen Verfassungsschutzbericht 2024 wurde "Handala e.V." als "neues erwiesen extremistisches Beobachtungsobjekt" in der Kategorie "Auslandsbezogener Extremismus" eingeführt.
Laut den Verfassungsschützern des Freistaats sieht sich der 2022 gegründete Verein selbst "als eine antikoloniale Gruppe mit dem Ziel, das historische Palästina vom Staat Israel zu befreien".
Durch die regelmäßige Anmeldung von Demonstrationen versuche "Handala" öffentliche Räume einzunehmen.
Als Reaktion auf den Überfall der Hamas geht Israel seit nunmehr zwei Jahren unter anderem massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben der Hamas mehr als 65.000 Menschen getötet. Nach Auffassung der unabhängigen Untersuchungskommission des UN-Menschenrechtsrates begeht Israel in Gaza einen Völkermord. Die israelische Regierung weist diesen Vorwurf entschieden zurück.
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