Leipzig - Anwohner der Könneritzstraße im Stadtteil Schleußig riefen in der Nacht zu Donnerstag die Polizei und Feuerwehr. Vermummte Personen zogen durch die Straße und randalierten.
Wie Polizeisprecher Tom Erik Richter auf TAG24-Anfrage mitteilte, gingen die ersten Anrufe von Anwohnern gegen 23.10 Uhr ein.
Eine Gruppe von circa 15 Personen zündete in der Straße Pyrotechnik, zerschlug Scheiben von Häusern und sprühte Graffiti mit politischen Inhalten, ergänzte Richter am Nachmittag.
"Anhand hinterlassener Schriftzüge sowie eines Bekennerschreibens sind die bisher unbekannten Tatverdächtigen der linksextremen Szene zuzuordnen", so der Sprecher.
Neben Mülltonnen und Baustellenabsicherungen setzte die Gruppe auch ein Elektroauto in Flammen und beschädigte es dadurch stark. Die Feuerwehr konnte die Brände unter Kontrolle bringen.
Fotos aus der Nacht zeigen, dass die Randalierer zwei Straßenbahnhäuschen an der Haltestelle "Stieglitzstraße" zerstörten. Außerdem wurden mehrere Fensterscheiben von Banken und Versicherungsbüros eingeschlagen.
Randalierer flohen in Nebenstraßen
Bereits wenige Minuten nach dem ersten Notruf waren die Kräfte mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei vor Ort.
"Jedoch verstreute sich die Gruppierung noch vor Eintreffen in unbekannte Richtung", erklärte Tom Erik Richter weiter.
Auch das Absuchen des Bereichs war erfolglos.
Die Kriminaltechnik untersuchte alle Tatorte. Ersten Erkenntnissen zufolge könnten die Randalen mit einer Hausbesetzung zusammenhängen, die vergangene Woche in Leipzig stattgefunden hatte.
Die Polizei ermittelt wegen schweren Landfriedensbruches.
Bürger, die Hinweise zu den Ausschreitungen geben können, werden gebeten, sich bei der Kriminalpolizei, Dimitroffstraße 1 in Leipzig oder unter der Tel. 0341/96646666 zu melden.
Es wurde darüber hinaus ein Portal erstellt, über das ihr anonym Hinweise abgeben könnt.
Erstmeldung vom 23. Oktober, 7.50 Uhr. Aktualisiert um 15.13 Uhr.