Leipziger Jobcenter und Banken attackiert: Drei Taten in nur 80 Minuten

Leipzig - Erneut sind in Leipzig Scheiben eingeschlagen und politische Botschaften an Fassaden angebracht worden. Diesmal im Norden und Westen der Messestadt. Nach dem Angriff auf das Grüne Quartier in der vergangenen Woche setzt sich damit womöglich eine Serie fort.

Zunächst wurde die Polizei gegen 1.05 Uhr zur Agentur für Arbeit gerufen. (Archivfoto)  © Ralf Seegers

Wie die Polizei mitteilt, hatten Zeugen in der Nacht auf Montag gegen 1.05 Uhr beobachtet, wie Unbekannte mehrere Scheiben der Agentur für Arbeit einschlugen und mit Lackdosen einen Schriftzug auf der Gebäudefassade anbrachten.

Doch bevor die Polizei am Ort des Geschehens eintraf, vollendeten die Unbekannten ihr Werk und flohen. Eine von den Beamten eingeleitete Fahndung im Nahbereich blieb ohne Erfolg. An der Fassade der Arbeitsagentur prangerte in einer Größe von 4x2 Metern "Free Maja" in lila Farbe.

Knapp eine Stunde später wurde die Polizei erneut alarmiert. Dieses Mal hatten Unbekannte gegen 2.25 Uhr die Scheiben zweier Bankfilialen in der Könneritzstraße beschädigt.

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Wie die Polizei auf TAG24-Nachfrage mitteilte, hatten die Täter auch hier in beiden Fällen den Schriftzug "Free Maja" sowie ein Herz in lila Farbe auf den Fassaden beider Gebäude hinterlassen.

"In beiden Fällen konnte der entstandene Sachschaden noch nicht beziffert werden", sagte Susanne Lübcke. Die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung. Zudem werde geprüft, ob zwischen beiden Aktionen ein Zusammenhang besteht.

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Maja T. sitzt weiterhin in ungarischer Untersuchungshaft

Erst am Samstag hatten in Jena 5000 Menschen für die Freilassung von Maja T. demonstriert.  © Daniel Vogl/dpa

Erst in der vergangenen Woche war in der Nacht auf Donnerstag das Büro der sächischen Landtagsabgeordneten Christin Melcher (42, Grüne) im Leipziger Osten angegriffen worden. Auch hier hatten Unbekannte "Free Maja" sowie "Free Antifas" auf die Fassade geschrieben.

Maja T. (23) wird beschuldigt, Teilnehmer einer Neonazi-Gedenkveranstaltung in Budapest im Februar 2023 angegriffen zu haben. T. wurde später festgenommen und rechtswidrig nach Ungarn ausgeliefert, wo T. nun die U-Haft absitzt.

Erst am Samstag hatten im thüringischen Jena 5000 Personen unter anderem für die Freilassung von Maja demonstriert.

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Auch in Dresden und anderen Städten wie etwa in Hamburg kommt es regelmäßig zu Solidaritätsbekundungen.

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