Vorwurf des versuchten Totschlags: Polizei durchsucht Häuser nach Tag-X-Demo

Leipzig - Am Donnerstagnachmittag rückte die Polizei mit Großaufgeboten sowohl in den Leipziger Osten als auch Süden aus. Die Behörden äußerten sich zunächst nicht dazu, wonach bei den Razzien gesucht wurde. Am Freitag bestätigte die Staatsanwaltschaft dann: Die Ermittlungen stehen im Zusammenhang mit der "Tag X"-Demo.

In der Wurzner Straße durchsuchte die Polizei ein Haus.
In der Wurzner Straße durchsuchte die Polizei ein Haus.

Die Einsatzkräfte durchsuchten mehrere Häuser in Connewitz, Reudnitz und Neustadt-Neuschönefeld.

So verschafften sich die Einsatzkräfte unter anderem in der Mariannenstraße, Wurzner Straße, Eichendorffstraße und Wiebelstraße Zutritt zu den Objekten. Dabei wurden diverse Beweismittel sichergestellt.

Hintergrund der Maßnahmen sollen die noch immer andauernden Ermittlungen rund um die Ereignisse des "Tag X" sein. Die Staatsanwaltschaft äußerte sich am Donnerstag zunächst nicht dazu.

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Am Freitag erklärte Staatsanwältin Vanessa Fink dann auf TAG24-Nachfrage, dass sich die Ermittlungen gegen drei bekannte Tatverdächtige richten.

Razzien in Leipzig: Solidaritäts-Demos vor den betroffenen Wohnungen

Dutzende Beamte waren für die Durchsuchungen im Stadtgebiet im Einsatz.
Dutzende Beamte waren für die Durchsuchungen im Stadtgebiet im Einsatz.  © Leipzig FireFighter

"Im ersten Fall geht es um den Vorwurf des versuchten Totschlags", so Fink. Demnach ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen einen Demonstranten, der während der "Tag X"-Demo Molotowcocktails geworfen haben soll. "Im zweiten Fall geht es um den Vorwurf des besonders schweren Landfriedensbruchs, auch dies in Zusammenhang mit dem 'Tag X'-Geschehen."

Der dritte Fall drehe sich um ein Brandstiftungsgeschehen bei DHL.

Weitere Informationen nannte die Staatsanwältin zunächst nicht. "Die Ermittlungen dauern derzeit noch an, weshalb wir keine weiteren Angaben machen können."

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Vor den betroffenen Wohnungen versammelten sich Hunderte Menschen in Solidarität mit den Bewohnern. Sie hielten Banner mit Sprüchen wie "Ewiger Hass der Polizei" in die Höhe.

Gegen die Maßnahme regte sich schnell Widerstand.
Gegen die Maßnahme regte sich schnell Widerstand.  © Leipzig Livereport

Im Rahmen der aus dem Ruder gelaufenen Demo am "Tag X" und des anschließenden Polizeikessels wird noch Monate später gegen Hunderte Menschen unter anderem wegen Landfriedensbruchs ermittelt. Auch die Angriffe auf Beamte aus den Reihen der Protestierenden beschäftigt die Ermittler.

Original-Artikel vom Donnerstag, 23. November, 16.34 Uhr. Text aktualisiert am Freitag, 24. November, 14.14 Uhr.

Titelfoto: Bildmontage: Leipzig Firefighter, privat

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