Getötetes Baby aus Weißenfels: Neue Hinweise zur Mutter!

Weißenfels - In zwei Wochen jährt sich der Fund einer Babyleiche in Weißenfels (Sachsen-Anhalt) schon zum dritten Mal. Von der Mutter fehlt nach wie vor jede Spur - bis jetzt! Denn zwei Hinweise könnten die Ermittler jetzt endlich zu ihr führen.

Die Stadt Weißenfels hatte die Beerdigung des "Menschenkinds" selbst organisiert.
Die Stadt Weißenfels hatte die Beerdigung des "Menschenkinds" selbst organisiert.  © Katharina Vokoun/Stadt Weißenfels/dpa

Am 24. April 2017 wurde bei Gartenarbeiten auf einem Grundstück an der Zeitzer Straße der schreckliche Fund gemacht: Ein nackter Säugling lag neben einem Baum, von Täter oder Täterin offenbar über den Zaun geworfen. 

Wahrscheinlich lag der unbekleidete Junge dort schon mehrere Tage, die Staatsanwaltschaft geht von einer Geburt zwischen dem 18. und 20. April aus. Kurz danach kam der lebendige Neugeborene durch stumpfe Gewalteinwirkung gegen seinen Kopf ums Leben. 

An seinem Körper wurde damals fremde DNA gefunden - die der Mutter oder eines eventuellen Täters. Eine noch 2017 angestoßene Reihenuntersuchung unter Frauen im nahen Umkreis des Fundorts brachte aber keinen Treffer.

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Bei einem zweiten DNA-Gentest wurde der Radius von 250 Metern auf etwa zwei Kilometer erweitert, auch das Alter der in Frage kommenden Frauen erweitert. 

Fast drei Jahre nach Leichenfund: Zeugen melden sich mit Hinweisen!

Wenige Tage nach der Geburt wurde die Leiche des Jungen bei Gartenarbeiten gefunden.
Wenige Tage nach der Geburt wurde die Leiche des Jungen bei Gartenarbeiten gefunden.  © Katharina Vokoun/Stadt Weißenfels/dpa

Mehr als 2000 Frauen kamen für die Untersuchung infrage. Aber nicht von allen haben die Ermittler eine Probe erhalten - aus unterschiedlichen Gründen.

"Es sind aktuell 166 Frauen, von denen wir keine DNA-Probe bekommen haben", bestätigte Oberstaatsanwalt Hans-Jürgen Neufang in der MDR-Sendung "Kripo live". Es könnte den einfachen Grund haben, dass die Frauen umgezogen sind, sich aber nicht umgemeldet haben. 

Allerdings kann ein DNA-Test auch gewollt nicht durchgeführt worden sein. "Wenn ich datenschutzrechtliche Probleme habe, könnte das auch ein Grund sein", so Neufang, der zugleich Neuigkeiten verkünden konnte.

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Demnach gibt es einen "anonymen Hinweis auf eine Person, die damals schwanger gewesen sein soll und anschließend kein Kind hatte." Zudem habe sich eine Zeugin mit konkreten Angaben zu einer Frau an die Behörde gewendet. 

Neufang: "Somit haben wir zwei Zielobjekte. Ob das letztlich reicht, einen Anfangsverdacht zu bestätigen, wird sich zeigen." 

Sollten die Hinweise im Sande verlaufen, gibt der Oberstaatsanwalt aber dennoch nicht auf. "Es ist möglich, dass die Täterin irgendwann mit der Tat nicht mehr klar kommt und selbst den Weg zu uns oder der Polizei sucht." Und: "Es gibt durchaus auch Fälle, wo eine nahestehende Person, die etwas mitbekommen hat, von ihrem Gewissen dazu gebracht wird, sich zu offenbaren.

Solltet auch Ihr Hinweise geben können, meldet Euch bitte bei der Kripo Halle unter Tel. 03452241291.

Titelfoto: Katharina Vokoun/Stadt Weißenfels/dpa

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