Zoo-Legende Jörg Gräser gesteht: "Wollte eigentlich Tier-Präparator werden"
Leipzig - Jörg Gräser (56) ist wohl Deutschlands beliebtester Tierpfleger. Dabei wollte er eigentlich erst ganz andere Berufe erlernen und kam eher zufällig zur direkten Arbeit mit den Tieren. Im Podcast "Praline oder Knackwurst" erzählt er von seinem Werdegang.
Alles in Kürze
- Jörg Gräser ist Deutschlands beliebtester Tierpfleger.
- Er wollte ursprünglich Tier-Präparator werden.
- Gräser kam zur Tierpflege durch Zufall.
- Seine Liebe zu Tieren begann bereits in der Kindheit.
- Heute hält er auch privat einige Tiere.

Die Liebe zu Tieren war bei Jörg Gräser schon als Kind ausgeprägt. Eigentlich wollte er aber lieber mit toten Tieren arbeiten.
"Mein erster Berufswunsch, das war eigentlich, Präparator zu werden, also eigentlich, Tiere quasi für die Nachwelt zu erhalten. Das fand ich irgendwie sehr interessant", sagt er im Podcast-Gespräch.
"Da gab's zu DDR-Zeiten nur eine Ausbildungsstelle im Naturkundemuseum in Berlin und da bin ich nicht rangekommen", erinnert Gräser sich.
Der zweite Berufswunsch war auch schnell gefunden: Schiffskoch. Doch seine Eltern waren dagegen.
Die Arbeit als Tierpfleger stand eigentlich erst an dritter Stelle und es war auch ein Hindernis, an die Stelle zu kommen. "Du musstest eine Wohnung oder ein Zimmer vorweisen als Auswärtiger, weil ich stamme ja nicht aus Leipzig."
Die Brüder von Jörg Gräser konnten seine Berufswahl nicht verstehen

Glücklicherweise fand er dann doch schnell ein Zimmer in Leipzig und bekam den Ausbildungsplatz. Viel Konkurrenz hatte er aber vermutlich nicht. "Weil du hast einfach nichts verdient", schmunzelt Jörg Gräser.
Er erinnert sich, dass er als ausgelernter Tierpfleger damals 350 Mark bekommen hat. Seine Brüder, die Kfz-Schlosser waren und besser verdienten, wunderten sich immer, wieso er diesen Beruf überhaupt macht.
Aber der 57-Jährige ließ sich nicht beirren und machte seinen Job weiter. Er war sogar so gut, dass der Tierpark Berlin ihm ein Jobangebot machte.
Als der Zoo Leipzig davon erfuhr, besorgte er Gräser eine Dreiraumwohnung, denn damals herrschte Wohnungsnot in der Messestadt.
Auch privat hält Jörg Gräser einige Tiere
Also blieb der Tierpfleger in Leipzig. In der zweijährigen Ausbildung merkte er dann schnell, dass sein Herz für Großkatzen und Raubtiere schlägt.
Die Tierliebe trägt er auch mit nach Hause. Im heimischen Garten in Taucha bei Leipzig hält er Erdmännchen und bastelt auch regelmäßig essbare Kunstwerke für sie. Die Ergebnisse teilt er unter anderem auf seinem Instagram-Account.
Außerdem hat er Brieftauben, Seidenhühner und eine Hündin, die auf den Namen Luna hört.
Titelfoto: Bildmontage: Screenshot/Instagram/basteljoerg