Tierquälerei? PETA erhebt schwere Vorwürfe gegen Pferdeshow "Cavalluna" und erstattet Anzeige

Leipzig/Stuttgart - Während die Pferdeshow "Cavalluna - Tor zur Anderswelt" ab Mittwoch wieder auf großer Europa-Tour ist und am Wochenende unter anderem auch Station in Leipzig macht, erhebt die Tierschutz-Organisation PETA schwere Vorwürfe.

PETA kritisiert unter anderem, dass die Tiere in eine einschränkende Position gezwungen werden.
PETA kritisiert unter anderem, dass die Tiere in eine einschränkende Position gezwungen werden.  © PETA Deutschland e.V.

Den Tierschützern liege Videomaterial vor, das zeigt, wie die Pferde in extrem enge Kopf-Hals-Positionen (sogenannte Rollkur) gezwungen werden. Das würde die Tiere in Sicht und Atmung hemmen und sei laut den Leitlinien für Pferdehaltung tierschutzwidrig.

Außerdem kritisiert die Organisation, dass bei einigen Kunststücken Feuer und grelle Lichteffekte zum Einsatz kommen würden, die den Tieren nicht guttun.

"Bei Cavalluna leiden die Pferde weiter, vor den Augen des vermeintlich 'tierlieben' Publikums. Die neuen Aufnahmen verdeutlichen, dass sich an den grundlegenden Bedingungen nichts geändert hat", erklärte Dr. Yvonne Würz, Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsindustrie bei PETA.

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Cavalluna kennt die Vorwürfe bereits und bezieht unter anderem auf ihrer Webseite Stellung. Alle Auflagen des Tierschutzes würden eingehalten und regelmäßig von unabhängigen Amtsveterinären untersucht.

Man würde auch die Rollkur ablehnen, weil "jedweder Zwang in eine unnatürliche Haltung – und sei es nur für Minuten – dem Pferd schadet, das Verhältnis zwischen Pferd und Reiter schwächt und überdies auch nicht schön anzusehen ist".

PETA erstattete Strafanzeige

Cavalluna bestreitet die Vorwürfe der Tierquälerei und betont, dass das Wohl der Tiere oberste Priorität hat.
Cavalluna bestreitet die Vorwürfe der Tierquälerei und betont, dass das Wohl der Tiere oberste Priorität hat.  © PR/Cavalluna

Laut Cavalluna würden Rassen wie Iberer oder Friesen dazu neigen, den Hals aufzuwölben. Die Reiter würden das aber nicht fördern.

Für die Tierschutzorganisation reicht das nicht aus. Sie hat im Mai 2025 Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Berlin gestellt.

Die Dressurshows wären mit der Lebenswelt der Tiere generell nicht vereinbar. Viele Praktiken seien gesundheitsschädlich und man würde den Pferden ansehen, dass sie sich unwohl fühlen.

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Laut Cavalluna hingegen würde auf das Wohlergehen der Vierbeiner geachtet werden. Die Tiere würde man nach ihren Charakteren auswählen. Nur geeignete Tiere würden behutsam an die Showsituation gewöhnt.

In der Show wirken rund 60 Pferde mit, die den Reitern gehören würden. Trotz der Kritik und der gestellten Strafanzeige finden 2026 in zahlreichen Städten die Auftritte von Cavalluna statt.

Titelfoto: Bildmontage: PETA Deutschland e.V.; CAVALLUNA

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