Hitlergruß, Bierdusche und Protest: Das spielte sich rund um Lindemanns Tour-Start in Leipzig ab

Leipzig - Am gestrigen Mittwoch startete die Solo-Tour des Rammstein-Sängers Till Lindemann (60) in der Leipziger Quarterback Immobilien Arena - begleitet von Hunderten Protestierenden.

Trotz der anhaltenden Kritik gegenüber Lindemann füllten die Fans des Sängers am Mittwoch die Quarterback Immobilien Arena.
Trotz der anhaltenden Kritik gegenüber Lindemann füllten die Fans des Sängers am Mittwoch die Quarterback Immobilien Arena.  © EHL Media/Erik-Holm Langhof

Seit Ende Mai sieht sich der umstrittene Musiker mit ernsten Vorwürfen konfrontiert: So soll er sich an mehreren Frauen ohne deren Einwilligung sexuell vergangen haben. Bei Konzerten seiner Band soll den Frauen aus der "Row Zero" zudem K.o.-Tropfen eingeflößt worden sein.

Zwar hatte die Berliner Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen eingestellt, da sich keiner der Vorwürfe "erhärtet" hatte, gegen Lindemann erheben sich allerdings auch weiterhin kritische Stimmen.

So auch am Mittwochabend vor der Quarterback Immobilien Arena: Schon am Nachmittag sammelten sich Hunderte Menschen unter dem Motto "Keine Bühne für Lindemann" am Sportforum, um gegen den Auftritt zu protestieren.

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Sie hielten Banner mit Sprüchen wie "Täter*innen unterstützen heißt Täter*innen schützen" und "Solidarität mit allen Opfern" in die Luft und skandierten "Nie, nie wieder Lindemann".

Nach Einschätzung der Polizei nahmen in der Spitze rund 600 Personen an der Kundgebung teil. Diese verlief laut Sprecherin Josephin Sader "weitestgehend störungsfrei". Es gab allerdings einige Ausnahmen.

Vor der Arena protestierten Hunderte Menschen unter dem Motto "Keine Bühne für Lindemann".
Vor der Arena protestierten Hunderte Menschen unter dem Motto "Keine Bühne für Lindemann".  © Leipzig Livereport

Anti-Lindemann-Demo verläuft überwiegend friedlich

Dieser Lindemann-Fan machte seinem Ärger über die Protestierenden mit einer Bierdusche Luft. Die Polizei griff ein.
Dieser Lindemann-Fan machte seinem Ärger über die Protestierenden mit einer Bierdusche Luft. Die Polizei griff ein.  © Silvio Bürger

Wie aus einer Bilanz der Polizeidirektion hervorgeht, mussten die eingesetzten Beamten in mehreren Fällen Ermittlungen wegen Vermummung, Sachbeschädigung und Beleidigung aufnehmen.

Einer der Konzertgänger streckte als Reaktion auf den lautstarken Protest zudem seinen rechten Arm in eindeutiger Position in die Luft, weshalb nun wegen einer "verfassungsfeindlichen Geste" gegen ihn ermittelt wird.

Für Aufregung sorgte am Abend außerdem ein Mann, welcher seinem Unmut über die "Leipzig nimmt Platz"-Kundgebung mit einer Bierdusche Luft machte.

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Er kippte seine Dose über den Protestierenden aus, sodass die Beamten ihn stellen und einer Maßnahme unterziehen mussten.

Titelfoto: Montage Silvio Bürger ; EHL Media/Erik-Holm Langhof ; Leipzig Livereport

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