Hunderte Teenager essen Pudding auf Leipzigs Augustusplatz: Was hat es damit auf sich?
Leipzig - Sie saßen am Mendebrunnen, auf der Mauer zum Ring oder einfach nur auf dem Boden: Hunderte Jugendliche und junge Heranwachsende versammelten sich am Samstagnachmittag auf dem Augustusplatz. Was alle dabei hatten: Einen Pudding und eine Gabel. Hinter dem Event steckt ein TikTok-Trend, der gerade die Runde macht.

Charlotte und Jeremias waren extra aus Halle angereist, um an dem Happening teilzunehmen. "Ich hatte vor etwa einer Woche von dem Trend erfahren. Heute morgen haben wir gegoogelt, wo das nächste Event stattfindet und dann sind wir gleich nach Leipzig gefahren. Alle anderen Städte waren zu weit weg", sagte die Hallenserin gegenüber TAG24.
Der Trend, von dem Charlotte redet, macht derzeit auf TikTok die Runde. "Pudding mit der Gabel essen" heißt er und der Name ist dabei Programm: Junge Menschen versammeln sich in Scharen an öffentlichen Plätzen, um gemeinsam Pudding mit der Gabel zu essen. Besteck und Leckerei bringt jeder selbst mit, Dr. Oetker oder Danone stecken nicht dahinter. Es wird gegessen, gequatscht, gespielt und vor allem Zeit miteinander verbracht.
Auch Charlotte und Jeremias hatten Pudding und Gabel mitgebracht, um an dem Event teilzuhaben. Andere waren einem Aufruf auf TikTok gefolgt. 27. September, 16 Uhr am Mendebrunnen, hieß es darin. "Warum? Leipzig hat auch Bock!!"
Gefordert wurde nichts, außer den eigenen Freunden Bescheid zu geben. "Pudding mit der Gabel essen" kostet keinen Eintritt und jeder kann daran teilnehmen. Auch einige Erwachsene waren in Leipzig dabei.

TikToker-Idee oder simples Happening - Was steckt hinter "Pudding mit der Gabel essen"?

Wo der Trend herkommt und was es damit auf sich hat, scheint dabei bereits in den Tiefen der Sozialen Medien verloren gegangen zu sein. Charlotte zufolge richtet sich der Trend gegen die Einsamkeit, die viele junge Menschen seit Corona empfinden. Eine TikTokerin hatte demnach dazu aufgerufen, um Leute zusammenzubringen.
Ein Artikel des "Stern" hingegen verortet die Ursprünge in Karlsruhe, wo Unbekannte angeblich in der vergangenen Woche erstmals zum Pudding-mit-Gabel-Essen aufgerufen hatten - ganz altmodisch mit laminierten Plakaten am Laternenmast.
Rund 200 Leute sollen sich daraufhin auf dem Kronenplatz versammelt haben. Von dort habe sich die Idee wie ein Lauffeuer verbreitet.
Einen tieferen Sinn habe das Ganze nicht. Vielmehr gehe es darum, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen, rumzualbern und gemeinsam eine gute Zeit zu haben. Etwas, das sich immer mehr Menschen in einer zunehmend aus den Fugen geratenen Welt wünschen.

Falls also auch euch mal wieder nach Leichtigkeit im Leben ist, dann versammelt doch auch mal Eure Freunde bei Pudding und Gabel, um gemeinsam Zeit zu verbringen. In diesem Sinne: Guten Appetit!
Titelfoto: Christian Grube