Mitten im Weihnachtsgeschäft: Mitarbeiter in Leipziger Logistikzentrum streiken
Leipzig - Der Arbeitskampf bei der momox Services GmbH Leipzig wird fortgesetzt. ver.di intensiviert den Druck und fordert die Anerkennung der Tarifverträge des Einzel- und Versandhandels in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Erstmals findet der Streik über zwei Tage statt, teilte Ronny Streich, Gewerkschaftssekretär Handel in Leipzig / Nordsachsen und Sachsen-Anhalt Süd, mit.
Am Montag und Dienstag legen einige Angestellten ihre Arbeit nieder. "Solange die Arbeitgeberseite nicht verhandelt, machen wir Druck", sagte Streich.
Die Belastung in der Logistikbranche sei nach der Black Week und dem Black Friday hoch. Mitten im Weihnachtsgeschäft wollen die Angestellten demnach ein Zeichen setzen.
"Hoher Arbeits- und Leistungsdruck, Überstunden, keine Ruhe, hoher Krankenstand – das sind die Folgen für die Beschäftigten. Und das alles ohne Tarifvertrag und für einen Lohn, der für sie kaum zum Leben reicht", hieß es.
Laut ver.di werden die Angestellten unter Druck gesetzt
Laut Streich arbeiten bei momox in Leipzig viele migrantische und geflüchtete Mitarbeiter, die mit Existenzängsten kämpfen, da sie oft nur befristete Verträge bekommen. Eine Kündigung könnte nicht nur den Verlust des Arbeitsplatzes, sondern auch den Verlust des Aufenthaltstitels bedeuten.
Die Arbeitgeberseite soll laut Angaben von ver.di Druck auf die Beschäftigten ausüben. Die Gewerkschaft teilte mit: "Strafversetzungen, persönliche Gespräche, in denen Druck auf Streikende gemacht wird, sind keine Seltenheit."
Sie fordert die Arbeitgeber auf, an den Verhandlungstisch zu kommen und auf Augenhöhe über Tarifverträge zu verhandeln. Ansonsten könnten weitere Streiks drohen.
momox ist ein Online- und Versandhändler, der gebrauchte Medien und Kleidung verkauft. Das Hauptlager befindet sich in Leipzig, wo circa 1400 Personen angestellt sind.
Titelfoto: 7aktuell.de | Eric Pannier

