Nach jahrelangem Nachbarschafts-Streit: Leipziger Kinder-Wohnheim feiert Richtfest!
Leipzig - Seit 2018 plant der Pflegedienst Nicole Tobias, ein Wohnheim für Kinder und Jugendliche nach dem Konzept der Bärenfamilie in Leipzig zu errichten. Der Keller stand, dann gingen die direkten Nachbarn plötzlich gegen den Bau vor. Doch die Geschäftsführerin hielt an ihrem Plan fest. Nun wurde das Richtfest für das geplante Heim gefeiert.
Der Rohbau steht, das Dach ist drauf. Als Nächstes werde dieses gedeckt, dann folgen Innenausbau und die Gestaltung des Außengeländes, wie TAG24 beim Richtfest am Dienstag erfuhr.
Zur Feier des Tages waren sogar Anwohner der Abtnaundorfer Straße, an der das Kinder-Wohnheim entsteht, gekommen. "Es ist schön, dass es jetzt voran geht", erklärten sie.
Zurecht, möchte man sagen, denn über Jahre war das geplante Heim eine Bauruine. Nachdem der Keller bereits gestanden hatte, waren die direkten Nachbarn juristisch gegen das Projekt vorgegangen und hatte ein Weiterkommen verhindert. Zwischenzeitlich hatten sich sogar Sprayer über die Ruine hergemacht und an zahlreichen Wänden im Keller Graffiti hinterlassen.
"Ende 2020, Anfang 2021 haben wir dann die Baugenehmigung bekommen", so Nicole Tobias. Anschließend musste noch überprüft werden, ob auf dem vorhandenen Keller weitergebaut werden könne - und auch eine Baufirma, die willig ist, das zu tun, musste her.
Seit Herbst vergangenen Jahres laufen nun wieder die Bauarbeiten. Pünktlich am 1. Januar 2024 soll das Wohnheim eröffnet werden.
Pflegedienst errichtet Wohnheim in Leipzig: "Interesse ist sehr groß"
14 Kinder sollen dann in der Einrichtung ein neues Zuhause finden. Der Pflegedienst Nicole Tobias kümmert sich um Kinder und Jugendliche, die mit schweren Erkrankungen zur Welt kamen, Opfer von Missbrauch wurden oder im Laufe ihres jungen Lebens erkrankt sind und nun professionelle Pflege benötigen.
Der Bedarf für eine Einrichtung dieser Art sei auf jeden Fall da, sagt Geschäftsführerin und Pflegedienstleiterin Nicole Tobias. "Das Interesse ist sehr groß." Viele Familien hätten sich bereits gemeldet.
Eines der Graffiti wolle der Pflegedienst übrigens behalten. "Es soll eine Erinnerung sein an den Kampf, den wir gefochten haben", sagte Nicole Tobias. "Der Künstler kann sich gern bei uns melden. Wir werden auch keine Anzeige erstatten."
Titelfoto: Montage: Eric Mittmann