Nach Magdeburg-Anschlag: Leipzig verschärft Sicherheit beim Stadtfest

Leipzig - Wer in den vergangenen Tagen in der Leipziger Innenstadt unterwegs war, wird an vielen zentralen Stellen Poller und Sicherheitssperrungen bemerkt haben. Dahinter versteckt sich ein neues Konzept für mehr Sicherheit.

Das Ordnungsamt möchte mit den Absperrungen Anschlägen und Amokfahrten vorbeugen.
Das Ordnungsamt möchte mit den Absperrungen Anschlägen und Amokfahrten vorbeugen.  © Lutz Brose

Wie ein Sprecher der Stadt Leipzig auf TAG24-Anfrage bestätigte, hat das Ordnungsamt in diesem Jahr ein gesondertes Konzept zur Absicherung von Veranstaltungen, wie dem Turnfest vom vergangenem Wochenende oder dem bevorstehenden Stadtfest, aufgestellt.

"Dies beinhaltet die Aufstellung physischer Sperren zur Absicherung der Veranstaltungen", erklärte Pressesprecher David Quosdorf. Das Konzept sei außerdem umfangreicher als in den vergangenen Jahren.

Das Ordnungsamt reagiert damit auf die Geschehnisse in Deutschland in den vergangenen Monaten. Wie Quosdorf bestätigte, wurde der Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt im Dezember 2024, der Anschlag auf einen ver.di-Demonstrationszug am 13. Februar 2025 in München und die Amokfahrt eines Mannes in Mannheim am 3. März 2025 in die Planung des neuen Konzepts mit einbezogen.

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"Die allgemeine Einschätzung der Gefährdungslage hat sich dabei nicht konkret verschärft. Die Polizei spricht von einer erhöhten abstrakten Gefährdungslage", bestätigte der Pressesprecher und fügte hinzu, dass ähnliche Taten im Moment nicht ausgeschlossen werden können.

Sicherheitskonzept wird regelmäßig bewertet und kann angepasst werden

Beim Weihnachtsmarkt im vergangenen Jahr kamen noch andere Absperrungen zum Einsatz. Das Sicherheitskonzept wurde seitdem angepasst.
Beim Weihnachtsmarkt im vergangenen Jahr kamen noch andere Absperrungen zum Einsatz. Das Sicherheitskonzept wurde seitdem angepasst.  © Lutz Brose

Die Poller und Absperrungen sollen trotzdem dagegen wirken, wie Quosdorf erklärte: "Die ergriffenen Maßnahmen zur Aufstellung physischer Sperren dienen mithin der Vorbeugung solcher Taten. Zugleich soll das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger gestärkt werden."

Zusätzlich zu den Sperren gibt es noch weitere einsatztaktische Maßnahmen, die aus Sicherheitsgründen nicht veröffentlicht werden können. Es ist auch nicht auszuschließen, dass die Veranstalter des Stadtfestes selbst noch zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ergreifen.

Die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher stehe im Vordergrund, bestätigte der Sprecher: "Die Stadt Leipzig befindet sich im engen Austausch mit den Veranstaltern, dem Sicherheitsdienst sowie der Polizeidirektion Leipzig, um die sicherheitsrelevanten Maßnahmen abgestimmt umzusetzen."

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Angaben zu den Kosten des neuen Sicherheitskonzeptes macht die Stadt im Moment noch nicht. Es soll aber vermutlich auch beim Leipziger Weihnachtsmarkt in diesem Jahr noch einmal zum Einsatz kommen. Sollte sich die Lage bis dahin verschärfen oder auch entschärfen, können die Maßnahmen angepasst werden.

Titelfoto: Lutz Brose

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