"Hässlichstes Festival-Bändchen": Leipziger Bundestags-Abgeordnete bekommt Shitstorm

Leipzig/Berlin - Mit Festivalbändchen in den Nationalfarben wurde am Dienstag die 3G-Regelung im Plenarsaal des Bundestags durchgesetzt. Die Grünen-Abgeordnete Paula Piechotta (35) aus Leipzig hatte damit offenbar ein Problem - und trat gleich einen Shitstorm in den sozialen Medien los.

Mit einem Kommentar über ihr Armband in den Nationalfarben sorgte Grünen-Politikerin Paula Piechotta (35) aus Leipzig am Dienstag für mächtig Kritik.
Mit einem Kommentar über ihr Armband in den Nationalfarben sorgte Grünen-Politikerin Paula Piechotta (35) aus Leipzig am Dienstag für mächtig Kritik.  © Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

"Gefühlt gestern noch als GJ (Mitglied der Grünen Jugend) gegen zu viele Nationalflaggen argumentiert, jetzt musst du hier das hässlichste Festivalbändchen aller Zeiten tragen", schrieb die Politikerin zu einem Foto, das sie mit dem Armband zeigte.

Den Schnappschuss veröffentlichte sie als Teil ihrer Instagram-Story. Mittlerweile ist er wieder verschwunden. Screenshots des Posts machen jedoch weiter auf Twitter und Co. die Runde.

So schrieb beispielsweise Florian Hahn (47), stellvertretender Generalsekretär der CSU, zu einem Screenshot: "Liebe Frau Paula Piechotta, herzlich willkommen im Deutschen (!) Bundestag. In Sachen #SchwarzRotGold haben Sie allerdings noch etwas Nachholbedarf: Es steht für Einigkeit und Recht und Freiheit. Was ist daran hässlich?"

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"Paula Piechotta hat den Eignungstest für ihr Bundestagsmandat bei ihrem neuen Arbeitgeber nicht bestanden", so ein anderer Twitter-Nutzer.

"Was nicht geht, sind die Hasstweets"

Piechotta äußerte sich schließlich zu den Hasskommentaren, heizte damit die Empörung jedoch nur weiter an.
Piechotta äußerte sich schließlich zu den Hasskommentaren, heizte damit die Empörung jedoch nur weiter an.  © Screenshot/instagram.com/paula.piechotta

Kurzer Rückblick: Der Bundestag war am Dienstag zu seiner konstituierenden Sitzung zusammengekommen. Die Armbändchen stellten dar, wer sich an die 3G-Regelung für den Plenarsaal hielt, also geimpft, genesen oder getestet war. Diejenigen, auf die dies nicht zutraf, mussten auf der Zuschauertribüne Platz nehmen.

Piechotta schob schließlich noch einen Kommentar nach, schrieb auf Instagram: "Festival-Bändchen scheinen ja für manche ein sensibles Thema zu sein. [...] Scheint Menschen zu geben, die erwarten, dass man jedes Bändchen in Nationalfarben hübsch finden muss, egal wie gut es gestaltet ist. Tja, das ist dann wohl euer Geschmack. Nicht meiner."

Die Kritik wurde damit allerdings nur noch angeheizt.

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Rückendeckung erhielt Piechotta schließlich vom sächsischen CDU-Abgeordneten Marco Wanderwitz (46). Dieser hatte zunächst erklärt, die demokratischen Farben würden Deutschland gut tun. "Und es tut gut, wenn Demokratinnen und Demokraten sie stolz tragen."

Als die Debatte jedoch zunehmend an Boden verlor, schickte er folgenden Tweet nach: "Kollegin Paula Piechotta und ich hatten heute eine Meinungsverschiedenheit. Das kann es geben. Was nicht geht, sind die Hasstweets, die ich hier gegen die Kollegin sehe!"

Titelfoto: Montage: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa, Screenshot/twitter.com/hahnflo

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