Neuer Anlauf bei Leipzigs Hundesteuer: Das ändert sich für Halter ab 1. Januar
Leipzig - Eigentlich stand die neue Hundesteuersatzung bereits fest, die ab 1. Januar in Leipzig gelten soll. Sogar die neuen Preise hatte die Stadtspitze schon bekannt gegeben. Dann schaltete sich der Stadtrat ein und die Änderungen wurden neu verhandelt. In der Ratsversammlung am Mittwoch wurde nun beschlossen, was wirklich auf Hundehalter im neuen Jahr zukommt - und es gibt sogar ein paar gute Neuigkeiten.
Zwar wird die Steuer nach wie vor von bisher 96 Euro pro Jahr für einen Hund auf 150 Euro erhöht. Wer seinen Vierbeiner jedoch chippen lässt und dies - unter Angabe der Mikrochip-Nummer - nachweist, erhält einen Rabatt von 30 Euro, muss also nur noch 120 Euro pro Jahr zahlen.
Der höhere Steuersatz von 192 Euro für jeden weiteren Hund entfällt wie bereits im Oktober angekündigt. Für die zweite, dritte oder auch vierte Fellnase sind dann jeweils 150 Euro fällig.
Gute Nachrichten gibt es außerdem für Inhaber des Leipzig-Passes. Diese bekommen 50 Prozent der Kosten erlassen, egal ob für ihren Hund der normale oder der Rabatt-Steuersatz anfällt. Welpen sind bis zum siebten Lebensmonat von der Steuerpflicht befreit. Hunde, die im Tierheim Leipzig erworben wurden, müssen in den ersten sechs Monaten ebenfalls keine Steuern zahlen.
Aus der Ankündigung vom Oktober weiterhin übernommen ist die Neuregelung, dass Assistenz- und Rettungshunde von der Steuer befreit sind - und das bereits ab Ausbildungsbeginn. "Ausschließlich gewerblich gehaltene Hunde wie Therapie-, Dienst-, Zucht- und Wachhunde unterliegen zwar der Anzeige-, aber nicht der Steuerpflicht", heißt es in der neuen Verordnung weiter.
Stadt will Anreiz zum Chippen schaffen - keine höheren Beiträge für Listenhunde
Einem Bericht der "Leipziger Volkszeitung" zufolge hatte den Rabatt für gechippte Tiere zunächst die CDU ins Spiel gebracht. "Mit der Vergünstigung nehmen wir die EU-Regelung vorweg", erklärte CDU-Stadtrat Falk Dossin in der Ratsversammlung am Mittwoch. "Außerdem setzen wir klare Anreize. Wer seinen Hund chippen lässt, übernimmt Verantwortung. Das wollen wir belohnen. Es ist kein Zwang, sondern ein Angebot."
Ebenso wie Linke, Grüne und die AfD hatten die Christdemokraten zunächst zudem für höhere Abgaben für sogenannte Listenhunde plädiert. Bei der Alternative für Deutschland sollten diese sogar satte 600 Euro pro Tier betragen.
Ein runder Tisch im Vorfeld der Ratsversammlung sorgte jedoch dafür, dass nur noch die Rechtspopulisten auf ihrer Forderung beharrten. Diese wurde schließlich in der Stadtratssitzung abgelehnt.
CDU-Stadtrat Dossin zufolge hatte das Leipziger Tierheim Befürchtungen geäußert, dass Listenhunde durch die Neuregelung häufiger abgegeben werden könnten oder Tiere auf der Liste nicht mehr adoptiert würden. "Deshalb haben wir die Forderung verworfen." Die Stadt wolle die Lage nun ein Jahr lang sondieren.
Titelfoto: Christophe Gateau/dpa

