Protestaktion im Leipziger Osten: Aktivisten fordern Freilassung von inhaftierter Maja

Leipzig - Der Protest für die in Ungarn inhaftierte non-binäre Person Maja T. (24) geht weiter. Am Dienstagmorgen versammelten sich Aktivisten an einem leer stehenden Gebäude an der Bernhardstraße in Leipzig und forderten die Freilassung von Maja sowie ihre Rückführung nach Deutschland. Insbesondere kritisierten sie dabei die sächsischen Behörden.

In Solidarität mit der in Ungarn inhaftierten Maja T. (24) versammelten sich auch am Dienstag Aktivisten zu einer Protestaktion in Leipzig.
In Solidarität mit der in Ungarn inhaftierten Maja T. (24) versammelten sich auch am Dienstag Aktivisten zu einer Protestaktion in Leipzig.  © EHL Media

"Seit der Entführung durch die Soko LinX ist Maja in Ungarn in Isolationshaft. Maja ist seit über 40 Tagen im Hungerstreik", stand auf einem Banner geschrieben, das die Aktivisten an dem Wohnhaus angebracht hatten.

Wie Sprecherin Sandra Freitag gegenüber TAG24 mitteilte, hatte die Polizei gegen 7 Uhr von der Aktion erfahren.

"Beamte befinden sich bereits vor Ort. Dort haben sie mehrere Personen sowie Plakate mit Maja-Bezug festgestellt", so die Sprecherin. Zwischen 20 und 30 Personen sollen sich vor dem Haus versammelt und dort einen Stand aufgebaut haben. "Im weiteren Verlauf wuchs die Zahl der Teilnehmer auf 70 an", so Freitag.

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In einem Beitrag auf Indymedia behaupteten die Aktivisten, das Haus besetzt zu haben. Dort forderten sie: "Bringt Maja zurück nach Deutschland! Freiheit für Maja, Freiheit für alle Angeklagten im Budapest Komplex!"

Die Hausbesetzung konnte Freitag zufolge zunächst nicht bestätigt werden. Es wird aber wegen Hausfriedensbruch ermittelt, "da der Verdacht besteht, dass Personen sich unberechtigt aufhielten, um die Plakate aufzuhängen".

Deutliche Kritik äußerten die Teilnehmer dabei gegenüber den sächsischen Behörden sowie der sogenannten Soko LinX.
Deutliche Kritik äußerten die Teilnehmer dabei gegenüber den sächsischen Behörden sowie der sogenannten Soko LinX.  © EHL Media

Maja T. beendet Hungerstreik

Maja T. (24) in einem Gerichtssaal in Budapest.
Maja T. (24) in einem Gerichtssaal in Budapest.  © Samuel Winter/dpa

Maja T. steht in Budapest wegen mutmaßlicher Körperverletzungen im Umfeld von Protesten gegen Rechtsextreme vor Gericht. T. war im Dezember 2023 in Berlin verhaftet und im Juni 2024 nach Ungarn ausgeliefert worden - obwohl das Bundesverfassungsgericht dies untersagt hatte.

Die Entscheidung aus Karlsruhe war jedoch wenige Minuten zu spät gekommen, weshalb die Auslieferung nicht aufgehalten werden konnte.

Mit einem Hungerstreik wollte Maja T. die eigenen Haftbedingungen verbessern und eine Rückführung nach Deutschland erreichen. Nach 40 Tagen beendete T. diesen am Montag offenbar aufgrund eines stark verschlechterten Gesundheitszustandes.

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Die Sonderkommission Linksextremismus (Soko LinX) wurde im Jahr 2019 durch Sachsens damaligen Innenminister Roland Wöller (54, CDU) gegründet. Sie ermittelt seitdem verstärkt gegen mutmaßliche Straftäter aus dem linken Spektrum, steht dafür jedoch immer wieder in der Kritik.

Titelfoto: EHL Media

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