Verkehr auf Agra-Brücke wird ab Freitag eingeschränkt: "Sicherheit hat oberste Priorität"

Leipzig - Vor knapp einer Woche wurde die marode Agra-Brücke stadtauswärts auf einer Spur gesperrt, um das in die Jahre gekommene Bauwerk einer erneuten Überprüfung zu unterziehen. Nun teilte das Sächsische Staatsministerium für Infrastruktur und Landesentwicklung (SMIL) überraschend mit, dass die Brücke, über die die B2 verläuft, beidseitig auf einen Fahrstreifen reduziert wird und das bereits ab Freitag.

Bereits ab dem morgigen Freitag wird die Agra-Brücke beidseitig auf einen Fahrtstreifen verengt. Schon lange darf sie nur mit Tempo 60 befahren werden. (Archiv)
Bereits ab dem morgigen Freitag wird die Agra-Brücke beidseitig auf einen Fahrtstreifen verengt. Schon lange darf sie nur mit Tempo 60 befahren werden. (Archiv)  © Jan Woitas/dpa

"Im Laufe der kommenden Woche soll zudem noch die Reduzierung der zulässigen Last von Fahrzeugen auf 3,5 Tonnen erfolgen – über den genauen Zeitpunkt wird noch informiert", so das SMIL in einer am frühen Donnerstagabend veröffentlichten Mitteilung. "Daneben wird es auch eine Geschwindigkeitsreduzierung geben."

Die Maßnahmen erfolgten auf Basis der aktuellen Untersuchungen und "im Vorgriff auf die Ergebnisse der Laboruntersuchung sowie der anstehenden Nachrechnung zur Tragfähigkeit der Brücke durch einen Gutachter".

Die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer habe oberste Priorität, heißt es. Die Straßenbauverwaltung wolle die "umfassenden Untersuchungen" an der Brücke in "den kommenden Wochen" fortsetzen.

Schwesterbauwerk der eingestürzten Carolabrücke in Dresden

Die endgültigen Ergebnisse der Untersuchung werden zum Jahresende erwartet. (Archiv)
Die endgültigen Ergebnisse der Untersuchung werden zum Jahresende erwartet. (Archiv)  © Jan Woitas/dpa

Die Agra-Brücke wurde 1976 errichtet und ist eine von 19 Brücken in Sachsen, die nach dem Einsturz der Carola-Brücke in Dresden aktuell einer intensiven Überprüfung unterzogen werden. Der auch hier verwendete Henningsdorfer Spannstahl gilt als problematisch.

Erst Ende Oktober hatte das SMIL auf TAG24-Nachfrage angegeben, dass die Agra-Brücke noch eine "maximale Lebensdauer von zehn Jahren" habe. "Die Spannstähle sahen bei weitem nicht so dramatisch aus, wie wir das bei der Carolabrücke oder in Großenhain gesehen haben", hieß es damals.

Bereits seit längerer Zeit gibt es Diskussionen über das Bauwerk. Eine Initiative aus Markkleeberg setzt sich seit Jahren für den Bau eines Tunnels ein.

Titelfoto: Jan Woitas/dpa

Mehr zum Thema Leipzig: