Zwei Jahre nach eskalierter Demo: Ex-Querdenker wollen mit Fackeln über Leipziger Ring marschieren
Leipzig - Zwei Jahre ist es mittlerweile her, seit eine Querdenker-Demo mit mehreren Zehntausend Teilnehmern in Leipzig eskalierte, Gegendemonstranten und Journalisten angegriffen wurden und schließlich sogar die Polizei weichen musste. Auf den Tag genau wollen nun wieder Verschwörungstheoretiker, rechte Schwurbler und Neonazis über den Ring marschieren - und das offenbar auch noch mit Fackeln im Gepäck.

3000 Teilnehmer waren im Vorfeld angemeldet, wie Leipzigs Stadtverwaltung am Freitag mitteilte. Vom Augustusplatz aus soll es gegen 19 Uhr einmal rund um Leipzigs Innenstadt gehen.
Jene Route, die in Leipzig heilig ist, war sie doch auch der Schauplatz der Friedlichen Revolution 1989. Am Montagabend nun: Pöbler, die Mitte Oktober ukrainischen Geflüchteten "Ihr Schweine, verpisst euch!" entgegenbrüllten.
Seit Wochen schon versammelt sich immer wieder montags ein Protest aus besorgten Bürgern und rechten Parteien in der Leipziger City, fordert dort unter anderem eine Annäherung an Putins Russland sowie ein Ende der Energiekrise. Die Organisatoren sollen aus der Nähe der Querdenker-Szene stammen.
2020 wurden den Corona-Gegnern noch der "Spaziergang" über den Ring verwehrt. Nun soll offenbar sogar mit Fackeln marschiert werden.
Das zumindest meldete im Vorfeld das Aktionsnetzwerk "Leipzig nimmt Platz", das dem Aufzug am Abend mit gleich mehreren Demos entgegentreten will. Angekündigt waren unter anderem Kundgebungen am Augustusplatz, am kleinen Willi-Brandt-Platz, am Dittrichring sowie am gesamten Ring auf Höhe des Wintergartenhochhauses.
Insgesamt elf Versammlungen sind laut Stadtverwaltung für Montagabend angemeldet, die vor Beeinträchtigungen im öffentlichen Stadtverkehr warnte. "Es wird empfohlen, die Örtlichkeiten oder Fahrtrouten der nachfolgenden Versammlungen möglichst weiträumig zu umfahren."
Titelfoto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa