Zum Date gelockt und nach Serienkiller-Vorbild erstochen: 19-Jährige verurteilt

Bamberg - Sie bewundert einen US-amerikanischen Serienkiller - jetzt ist eine 19-Jährige selbst verurteilte Mörderin.

Eine 19-Jährige soll einen 39-Jährigen auf einem Date in einen Hinterhalt gelockt und ihn erstochen haben.
Eine 19-Jährige soll einen 39-Jährigen auf einem Date in einen Hinterhalt gelockt und ihn erstochen haben.  © Gregor Bauernfeind/dpa

Nach Ansicht des Landgerichts Bamberg tötete sie einen 39-Jährigen aus Mordlust: "Dass jemand nur, weil er sehen will, wie jemand stirbt, einen anderen umbringt - das ist eine echte Ausnahme", sagte der Richter bei der Urteilsverkündung am Mittwoch.

Sie wurde zu einer Jugendstrafe von zwölf Jahren verurteilt.

Die wird sie demnach in einer sozialtherapeutischen Anstalt in einem Gefängnis verbüßen. Außerdem bleibt die Sicherungsverwahrung vorbehalten.

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Es wird also am Ende ihrer Haftzeit überprüft, ob diese danach noch verhängt wird. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Die zur Tatzeit im Mai 2021 18-Jährige aus dem oberfränkischen Landkreis Forchheim hatte ihr Opfer anscheinend völlig zufällig ausgewählt. Sie hatte mit mehr als 200 Männern Kontakt auf Dating-Plattformen - mit dem 39-Jährigen klappte es als Erstes mit einem Treffen.

"Er wohnt - und das ist sein Pech - in Nürnberg", sagte der Staatsanwalt am Mittwoch. "Er hat Zeit und er hat ein Auto. Das besiegelt sein Schicksal."

Zuvor soll sie angekündigt haben, jemanden zu töten, und im Internet nach Möglichkeiten gesucht haben, einen Menschen umzubringen.

"Night Stalker" starb 2013 an Leberversagen im Gefängnis

Dem 39-Jährigen soll sie auf dem Weg zu einer abgelegenen Hütte mit einem Messer unvermittelt in den Hals gestochen haben. Er starb Wochen später im Krankenhaus.

Gutachter beschrieben die Frau im Prozess als emotions- und antriebslos. Sie leidet an einer emotional instabilen Persönlichkeitsstörung vom Typ Borderline. Staatsanwaltschaft und Verteidigung halten sie aber für schuldfähig.

Laut Staatsanwaltschaft bewundert die Deutsche den als "Night Stalker" bekannt gewordenen US-amerikanischen Serienmörder Richard Ramirez, dem auch eine eigene Netflix-Doku gewidmet wurde.

Er wurde 1989 wegen 13 Morden zum Tode verurteilt und starb 2013 an Leberversagen im Gefängnis.

Titelfoto: Gregor Bauernfeind/dpa

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