"Leben. Lieben. Leipzig"-Star scheitert bei "Miss Sachsen"-Wahl: Die Siegerin hatte sie "nicht auf dem Schirm"

Leipzig - Im November 2018 wurde Sabrina Sellaoui (27) deutschlandweit bekannt. Als einer der Hauptcharaktere war sie in 15 Folgen der RTL-Zwei-Soap "Leben. Lieben. Leipzig" zu sehen. Kürzlich nahm sie an der Wahl zur Miss Sachsen teil, kam in die Top 10, ging aber letztlich leer aus. TAG24 hat mit der Leipzigerin, die ausdrücklich "kein Girly" ist, exklusiv gesprochen.

Sabrina Sellaoui war eine der Hauptdarstellerinnen bei "Leben. Lieben. Leipzig", spielte in 15 Folgen die Rolle der Janette Winkler. Die Serie wurde aber abgesetzt.
Sabrina Sellaoui war eine der Hauptdarstellerinnen bei "Leben. Lieben. Leipzig", spielte in 15 Folgen die Rolle der Janette Winkler. Die Serie wurde aber abgesetzt.  © YouTube/Leben.Lieben.Leipzig

Vor drei Jahren zog Sabrina Sellaoui aus ihrer Magdeburger Heimat nach Leipzig, baute sich als alleinerziehende Mutter von Söhnchen Sergio, der im Januar vier Jahre alt wird, ihr neues Leben im Stadtteil Schönefeld auf.

Die Büroangestellte war eine von 16 Frauen, die sich für die Krone der Miss Sachsen 2020 - und somit als Nachfolgerin von Anastasia Aksah aus Zwickau - beworben hat. Vor allem, weil das Motto diesmal angepasst wurde.

"Es waren auch kurvige und kleinere Frauen dabei, weg vom Klischee. Damit konnte ich mich gut identifizieren. Es gibt auch Frauen mit 'Fehlern', die gut aussehen können", so die 27-Jährige, die algerische Wurzeln hat.

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Sie selbst sieht sich nicht als typische Miss Sachsen oder gar Miss Germany. Seit 20 Jahren spielt Sabrina Handball, gehört mit 1,65 Meter Körpergröße eher zu den kleineren Kandidatinnen und ist Mutter. Ihre klare Meinung dazu: "Eine Frau kann auch etwas derber und eine Miss Germany etwas kleiner sein, denn eine Miss Germany sollte repräsentativ für alle Frauen sein."

Sabrinas Platzierung ist unbekannt: "Denke nicht, dass ich Zehnte geworden bin!"

Die 21-jährige Modedesign-Studentin Nadine Voigt (r., hier neben der amtierenden Miss Germany Nadine Berneis aus Stuttgart) ist zur neuen Miss Sachsen gewählt worden.
Die 21-jährige Modedesign-Studentin Nadine Voigt (r., hier neben der amtierenden Miss Germany Nadine Berneis aus Stuttgart) ist zur neuen Miss Sachsen gewählt worden.  © Tobias Dick/MGC-Miss Germany Corporation/dpa

Sabrina Sellaoui schaffte es bei der "Miss Sachsen"-Wahl in die Top 10, wurde an einem Tag mit den Teilnehmerinnen aus Rheinland-Pfalz nach Hamburg eingeladen, verstand sich dort mit zwei Frauen besonders gut und steht noch immer in Kontakt mit ihnen.

In der Hansestadt wurde geshootet und Interviews gegeben. "Da war auch eine Undercover-Jury unterwegs", berichtet die Leipzigerin. Extra vor eine Jury hätte sie dort nicht gemusst. Einige Zeit nach diesem Tag wurden die Miss-Anwärterinnen per Social Media kontaktiert. "Nur so haben wir erfahren, wer gewonnen hat."

Und zwar Modedesign-Studentin Nadine Voigt (21) aus Dresden (TAG24 berichtete). Eine kleine Überraschung für Sabrina. "Es waren einige sehr hübsche Mädels dabei. Ich hatte auch einige Favoriten. Aber Nadine hatte ich nicht so auf dem Schirm."

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Sie glaubt, dass es sicherlich keine charakterliche Entscheidung für Nadine und gegen die anderen war. Selbstbewusst genug ist die 27-Jährige aber: "Ich denke nicht, dass ich nur Zehnte geworden bin." Eine genaue Platzierung wurde abseits der Siegerin nicht kommuniziert.

Beworben hatte sie sich aus freien Stücken. Das große Ziel, Miss Germany zu werden, habe die alleinerziehende Mutter nie gehabt. Und was denkst Du, wieso Du in die Top 10 gewählt wurdest? "Ich glaube, sie fanden meine Art sehr cool. Dass ich eher so in die sportliche Richtung gehe, gern Fußball gucke. Ich bin keine, die den ganzen Tag auf Absatzschuhen rumläuft, sondern lieber in Sneaker mit der passenden Jogginghose dazu. Ich sagte auch, dass es nicht immer leicht ist, Mama zu sein. Das ist eine scheiß Herausforderung. Das fanden sie richtig gut."

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Sabrina Sellaoui (beim Wurf) spielt für den 2017 gegründeten Amazonen Athletik Club in Leipzig, der amtierender Herbstmeister der Verbandsliga West ist und aufsteigen will.
Sabrina Sellaoui (beim Wurf) spielt für den 2017 gegründeten Amazonen Athletik Club in Leipzig, der amtierender Herbstmeister der Verbandsliga West ist und aufsteigen will.  © PR/eric-kemnitz.com

Dass ihre Rolle bei "Leben. Lieben. Leipzig" den Ausschlag gegen den Sieg gegeben hat, kann sich die Wahl-Leipzigerin zwar nicht vorstellen, auch wenn die Jury eventuell "eher etwas Unbeflecktes gesucht hat".

Und selbst wenn: "LLL war eine der coolsten Zeiten meines Lebens. Ich bereue es nicht - im Gegenteil: ich bin stolz darauf!"

Sabrina sei zudem "offen, noch mal für so ein Format zu drehen. Ich habe auch einige Anfragen bekommen von Dating-Shows, sowas würde ich aber nicht machen." Ob wir sie dennoch demnächst im TV sehen? "Die nächsten Wochen und Monate ist nichts geplant."

Ihren Fokus lege sie jetzt aber ohne erst einmal auf Familie und die Handball-Mannschaft. Mit dem 2017 gegründeten Amazonen Athletik Club (AAC) ist die 27-Jährige ungeschlagen Herbstmeister geworden. Und: "Wir wollen den Aufstieg schaffen!" Zweimal pro Woche wird in der Sporthalle in der Max-Planck-Straße trainiert, am Wochenende folgen die Punktspiele.

Der AAC wurde unter anderem von DHfK-Profi Philipp Weber (27) und der ehemaligen HCL-Spielerin Katja Kramarczyk (35) gegründet.

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