Bundesnetzagentur rügt Post: "Ein Ärgernis für den normalen Bürger"

Bonn - Der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller (51), hat der Post angesichts der Probleme bei der Zustellung "qualitative Defizite" bescheinigt und sich für Sanktionsmöglichkeiten seiner Behörde ausgesprochen.

Schon die Deutsche Post selbst räumte bei der Zustellung von Briefen erhebliche Probleme ein. Nun hat sich auch die Bundesnetzagentur eingeschaltet.
Schon die Deutsche Post selbst räumte bei der Zustellung von Briefen erhebliche Probleme ein. Nun hat sich auch die Bundesnetzagentur eingeschaltet.  © Monika Skolimowska/dpa

Die Situation insbesondere bei der Briefzustellung sei "ein Ärgernis für den normalen Bürger" und auch "nicht hinnehmbar für den Verkehr von Dokumenten", wo es rechtlich relevant sei, dass sie in einem bestimmten Zeitraum ankommen, sagte Müller der Mediengruppe Bayern.

Sei das nicht mehr der Fall, handele es sich um "handfeste Nachteile für Menschen und Unternehmen", sagte der Behördenchef weiter. "Ob Sanktionsmöglichkeiten der Bundesnetzagentur zur Verbesserung der Situation beitragen würden, sollte geprüft werden."

Die Bundesnetzagentur habe "leider" anders als im Telekommunikations- oder Energiebereich kein "scharfes Schwert", um die Qualitätsstandards gegenüber der Post durchzusetzen, sagte Müller den Zeitungen.

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"Im Zuge der Änderung des Postgesetzes kann der Bundestag nun entscheiden, ob er der Regulierungsbehörde etwas an die Hand gibt, um Verbraucherrechte auch bei der Post durchzusetzen", so Müller.

Pakete werden durch eine Halle des neuen Verteilzentrums von Deutsche Post DHL in Ludwigsfelde bei Berlin gefahren.
Pakete werden durch eine Halle des neuen Verteilzentrums von Deutsche Post DHL in Ludwigsfelde bei Berlin gefahren.  © Tobias SCHWARZ / AFP
Bundesnetzagentur-Präsident Klaus Müller (51) hat der Post "qualitative Defizite" bescheinigt.
Bundesnetzagentur-Präsident Klaus Müller (51) hat der Post "qualitative Defizite" bescheinigt.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Die Post hat die Probleme - besonders bei der Briefzustellung - zuletzt mit personellen Engpässen begründet, unter anderem wegen eines hohen Krankenstands und des angespannten Arbeitsmarktes.

Titelfoto: Monika Skolimowska/dpa, Rolf Vennenbernd/dpa

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