Droht uns allen bald dasselbe? CEO ersetzt 90 Prozent seiner Support-Mitarbeiter durch KI!

Bangalore (Indien) - Das Zeitalter der Künstlichen Intelligenz (KI) hat längst begonnen. Das wissen Experten nicht erst, seit es Sprach-Bots wie ChatGPT und Bard gibt. Nun offenbarte der CEO eines indischen Start-ups, dass er den Großteil seiner Hilfskräfte und Support-Mitarbeiter rausgeschmissen und durch KI ersetzt hat.

Suumit Shah setzt in seiner Firma auf Künstliche Intelligenz.
Suumit Shah setzt in seiner Firma auf Künstliche Intelligenz.  © Montage: 123RF/peshkova, twitter/suumitshah

Dass die Frage wohl nicht lautet, ob Künstliche Intelligenz schon in greifbarer Zukunft Millionen von Jobs übernehmen wird, sondern nur, wie wir als Gesellschaft damit umgehen wollen und werden - scheint längst festzustehen.

Ein Fall aus Indien verdeutlicht nun einmal mehr, wie nah wir der nach Sci-Fi klingenden Revolution in einigen Branchen bereits sind. Suumit Shah ist Chef der E-Commerce-Firma "Dunkaan". Auf Twitter gestand er in dieser Woche, 90 Prozent seiner Support-Mitarbeiter entlassen zu haben.

"Hart? Ja. Notwendig? Absolut", erklärte er in einem Thread seine Entscheidung. Die Resultate würden für sich sprechen.

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"Die Zeit bis zur ersten Reaktion sank von 1,44 Minuten auf SOFORT! Die Lösungszeit fiel von 2 Stunden 13 Minuten auf 3 Minuten 12 Sekunden", führte er aus. Die Kosten für den Kundensupport seien um rund 85 Prozent reduziert worden.

Die 23 Entlassungen seien bereits im vergangenen Jahr vollzogen worden, erklärte Shah kürzlich gegenüber CNN. In dem Gespräch verriet er auch, dass er an eine Zukunft glaube, "in der KI und Menschen zusammenarbeiten und jeder das tut, was er am besten kann."

Auf Twitter erklärte "Dunkaan"-CEO Suumit Shah seine Entscheidung

Hundertmillionen Jobs wegen KI in Gefahr

Wie man Shahs Entscheidung auch finden mag, ein Zurück gibt es beim Thema KI nicht - viele, auch deutlich größere, Unternehmen folgen oder werden das in absehbarer Zukunft tun. Ein Bericht von Goldman Sachs schätzte im März, dass schon bald 300 Millionen Jobs wegfallen werden.

Die "Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung" (OCED) geht laut eines Berichts von dieser Woche davon aus, dass 27 Prozent aller Jobs (in ausgewählten Regionen) schon bald von Automatisierungen betroffen sein könnten.

Das "World Economic Forum" schätzte Anfang des Jahres sogar, dass 85 Millionen Jobs bereits bis 2025 ersetzt werden - auch wenn KI zumindest kurzfristig neue Jobs schaffen könnte!

Wohin sich das Ganze in zehn, 20 oder 30 Jahren entwickelt? Kaum vorstellbar! Fest steht nur: "Dunkaan" wird bei weitem nicht das letzte Unternehmen gewesen sein, dass Menschen durch KI ersetzt.

Titelfoto: Montage: 123RF/peshkova, twitter/suumitshah

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