Gesundheitsminister einigen sich bei Lauterbachs Krankenhausreform!

Berlin - Im Ringen um eine Neuaufstellung der Krankenhäuser in Deutschland ist laut Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (60, SPD) eine grundsätzliche Verständigung mit den Ländern erreicht. Man habe sich auf sehr detaillierte Eckpunkte einigen können, sagte der SPD-Politiker nach gemeinsamen Beratungen am Montag in Berlin.

Bei der geplanten Krankenhausreform von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (60, SPD) konnte eine Einigung erzielt werden.
Bei der geplanten Krankenhausreform von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (60, SPD) konnte eine Einigung erzielt werden.  © Joerg Carstensen/dpa

Er strebt nun an, über den Sommer auch mit Beteiligung der Länderseite einen Gesetzentwurf zu erarbeiten.

Ziel ist, dass die Reform zum 1. Januar 2024 in Kraft tritt. Lauterbach plant demnach auch ein "Transparenzgesetz", mit dem Daten zur Behandlungsqualität aller Kliniken veröffentlicht werden sollen. Dies werde der Bund für sich machen.

Die Pläne sehen im Kern vor, das Vergütungssystem mit Pauschalen für Behandlungsfälle zu ändern, um Krankenhäuser von finanziellem Druck zu immer mehr Fällen zu lösen.

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Daher sollen sie einen großen Anteil der Vergütung allein schon für das Vorhalten von Leistungsangeboten bekommen. Grundlage der Finanzierung durch die Krankenkassen sollen genauer definierte Leistungsgruppen der Kliniken sein - also etwa "Kardiologie" statt grobe Bezeichnungen wie "innere Medizin".

Die Leistungsgruppen sollen einheitliche Qualitätsvorgaben etwa bei der Ausstattung, bei Personal und Behandlungserfahrungen absichern.

Krankenhausreform: Bund pocht auf Transparenz bei Behandlungsqualität!

Transparenz und Qualität sollen in deutschen Krankenhäusern künftig eine größere Rolle spielen.
Transparenz und Qualität sollen in deutschen Krankenhäusern künftig eine größere Rolle spielen.  © Julian Stratenschulte/dpa

Der Bund pochte zudem darauf, Daten zur Behandlungsqualität aller Kliniken zu veröffentlichen.

Transparent machen will Lauterbach die Verteilung der Leistungsgruppen auf die Häuser und eine Einteilung in Versorgungsstufen ("Level").

Über eine stärker steuernde Funktion der Level gab es keine Einigkeit.

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Gemeint sind mit Leveln Einordnungen des Kliniknetzes in Stufen - von der wohnortnahen Grundversorgung über eine zweite Stufe mit weiteren Angeboten bis zu Maximalversorgern wie Universitätskliniken.

Erstmeldung vom 10. Juli, 16.15 Uhr. Zuletzt aktualisiert am 10. Juli um 16.39 Uhr.

Titelfoto: Bildmontage: Julian Stratenschulte/dpa, Joerg Carstensen/dpa

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