"Air Defender 2023": Mega-Militärübung über Deutschland startet

Berlin - Lange wurde über das Luftwaffen-Manöver gesprochen, ab Montag sind die Flugzeuge in der Luft. Im Rahmen der "Air Defender 2023" proben bis zum 23. Juni 25 Staaten mit mehr als 250 Maschinen und 10.000 Soldaten unter deutscher Führung den Ernstfall.

Der Inspekteurs der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz (57), ist an "Air Defender 2023" beteiligt.
Der Inspekteurs der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz (57), ist an "Air Defender 2023" beteiligt.  © dpa/Daniel Bockwoldt

In insgesamt drei Lufträumen über Deutschland soll trainiert werden, wie eine mögliche Attacke eines östlichen Angreifers von den NATO-Verbündeten zurückgeschlagen werden kann.

Zu den Szenarien gehören in den kommenden Tagen unter anderem der Kampf gegen Drohnen und Marschflugkörper, der Schutz von Städten, Flug- und Seehäfen und die direkte Unterstützung von Bodentruppen aus der Luft.

Dabei wird es wohl auch zu Einschränkungen für die zivile Luftfahrt über der Bundesrepublik kommen, die nach Aussage des Inspekteurs der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz (57), aber so gering wie möglich ausfallen sollen.

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Bundeswehr Offizieller "Veteranentag" kommt: An diesem Datum soll er stattfinden!

"Wir unternehmen natürlich alles bei dieser Übung, um die Einschränkungen auf den zivilen Luftverkehr so gering wie möglich zu halten." Die Übung soll beendet sein, wenn sich das erste Bundesland in die Sommerferien verabschiedet.

Doch wo genau über Deutschland wird die Übung, die offizielle keine NATO-Angelegenheit ist (die Nicht-Mitglieder Japan und Schweden nehmen teil) stattfinden? Zu den drei Zonen gehören Lufträume über Teilen Norddeutschlands und der Nordsee sowie über Ost- und Süddeutschlands (siehe Grafik).

Hier werden die Militärjets in den kommenden Tagen unterwegs sein.
Hier werden die Militärjets in den kommenden Tagen unterwegs sein.  © dpa Grafik

Übung soll kein Signal gegen andere setzen

Doch was wollen die NATO-Staaten plus Japan und Schweden mit der Übung eigentlich erreichen? Auf jeden Fall soll sie "keinerlei Signale gegen jemanden" senden, so Gerhartz. "Das Signal ist an uns, an die NATO-Nationen, dass wir in der Lage sind, gerade auf der Seite der Luftwaffen äußerst schnell reagieren zu können".

Etwas präziser drückt sich Oberstleutnant Jürgen Schönhöfer (49) aus. "Wir wollen hier eine glaubwürdige Abschreckung" im Beistandsfall darstellen. "Logischerweise ist das auch ein klares Signal an Russland."

Titelfoto: dpa/Daniel Bockwoldt

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