Bundeswehr in Alarmbereitschaft: "Uns ist nicht neu, dass der Russe so etwas tut"

Eckernförde - Seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine 2022 häufen sich auch in Deutschland mögliche Sabotage-Aktionen der Russen. Ein Augenmerk liegt auf der Ostsee, die bis nach St. Petersburg reicht. Und hierbei sind die Kampfschwimmer der Bundeswehr gefordert.

In der Ostsee gibt es immer wieder Trainings.
In der Ostsee gibt es immer wieder Trainings.  © ZDF/ZDF frontal/Lukas Stiller/Nicolas de Leval Jezierski

Trainiert wird in der Eckernförder Bucht nahe Kiel. Unbeobachtete Bereiche gibt es hier kaum. Ein Risiko. "Man kann nicht unterschieden, wer ist hier aus Spaß, um seinen Urlaub zu machen oder absichtlich auf einem Segelboot, um uns zu beobachten", sagt ein stellvertretender Teamführer der Kampfschwimmer in der ZDF-Frontal-Doku "Die Kampfschwimmer".

Seit 2022 gibt es gehäuft Drohnensichtungen über Bundeswehrgebiet und auch andere Vorfälle, die auf russische Sabotage schließen lassen. "Uns ist nicht neu, dass der Russe so etwas tut", sagt ein Einsatzoffizier, der früher selbst Kampfschwimmer war.

"Wenn das NATO-Gebiet angegriffen wird, wird es zum Bündnisfall kommen und dann werden wir bereit sein, unsere Aufgaben zu erfüllen. Die Pläne sind da, wir sind vorbereitet", zeigt sich die Bundeswehr gerüstet.

Mit diesem Auftrag bricht das Marineschiff "Gorch Fock" bald auf
Bundeswehr Mit diesem Auftrag bricht das Marineschiff "Gorch Fock" bald auf
Deutsches Kriegsschiff "Berlin" läuft zu "Atlantic Bear"-Manöver aus: Premiere steht an
Bundeswehr Deutsches Kriegsschiff "Berlin" läuft zu "Atlantic Bear"-Manöver aus: Premiere steht an

Um ein Kampfschwimmer zu werden, ist viel Training unerlässlich. Einer von ihnen erzählt, wie er sich auf seinen Job vorbereitet hat: "Du liegst im Bett, hältst die Luft an. Du machst immer weiter, immer weiter und kannst immer länger den Atem anhalten."

Eine der größten und härtesten Übungen ist das Freiwasserschwimmen mit voller Ausrüstung. 30 Kilometer quer durch die Ostsee geht es, nur kurze Unterbrechungen werden gemacht.

Kampfschwimmer haben mit vielen Widrigkeiten zu kämpfen, unter anderem einer geringen Wassertemperatur.
Kampfschwimmer haben mit vielen Widrigkeiten zu kämpfen, unter anderem einer geringen Wassertemperatur.  © ZDF/ZDF frontal/Lukas Stiller/Nicolas de Leval Jezierski

Die Kampfschwimmer (ZDF): Keine Frau hat die Ausbildung geschafft

Kampfschwimmer während der Ausbildung.
Kampfschwimmer während der Ausbildung.  © ZDF/ZDF frontal/Lukas Stiller/Nicolas de Leval Jezierski

All das Training führt dazu, dass man auf einen Ernstfall vorbereitet ist. Bislang habe man sich eher für internationales Krisenmanagement aufgestellt - außerhalb der Bundesrepublik. "Jetzt steht die Verteidigungsfähigkeit im Vordergrund. Wir konzentrieren uns also mehr auf Russland als möglichen Gegner", sagt Jörg Buddenbohm, Kommandeur des Kommandos Spezialkräfte der Marine (KSM).

Nur wenige schaffen die harte Ausbildung. "Es mangelt nicht an den Bewerbern", erzählt der Teamführer des 1. Einsatzteams, der in der Doku wie seine Kollegen weder mit Namen genannt noch mit vollem Gesicht gezeigt wird. "Das Problem ist, dass es aktuell zu viele (...) nicht bis zur Kompanie schaffen." Eine Frau hat die härteste Bundeswehr-Ausbildung noch nie geschafft.

Allerdings sei es auch "essenziell, dass es so ist, wie es ist, weil es dich für den Ernstfall vorbereitet. Und da hat man keine zweite Chance."

8000 deutsche Soldaten bei NATO-Übung: Ostflanke und Ostsee im Fokus
Bundeswehr 8000 deutsche Soldaten bei NATO-Übung: Ostflanke und Ostsee im Fokus
Deutsches Kriegsschiff bricht zu Manöver im Atlantik auf
Bundeswehr Deutsches Kriegsschiff bricht zu Manöver im Atlantik auf

Die dreiteilige frontal-Doku "Die Kampfschwimmer - Elitetruppe im Einsatz" zeigt das ZDF am Dienstag (19. August) ab 21 Uhr. Abrufbar ist sie bereits jetzt in der Mediathek.

Titelfoto: Bildmontage: ZDF/ZDF frontal/Lukas Stiller/Nicolas de Leval Jezierski

Mehr zum Thema Bundeswehr: