Russische Propaganda-Kanäle feiern brennende Bundeswehrfahrzeuge in Erfurt
Erfurt - In der Nacht auf Sonntag brannten mehrere Militärfahrzeuge auf einem Firmengelände in Erfurt vollständig aus. Nun werden auf russischen Propaganda-Kanälen Videos der in Flammen stehenden Lkw geteilt, aufgenommen offenbar noch bevor die Einsatzkräfte vor Ort eintrafen.
Alles in Kürze
- Mehrere Bundeswehrfahrzeuge brennen in Erfurt
- Russische Propaganda-Kanäle teilen Videos der Brände
- Mindestens fünf Militärlastkraftwagen zerstört
- Nicht der erste Fall von brennenden Militärfahrzeugen in Deutschland
- Polizei prüft Echtheit von Video und Fotos

Auf einem bei X (Twitter) von der ukrainischen Nachrichtenseite "United24" geteilten Video sind die Brände in einem sehr frühen Stadium zu sehen. Bei einem der Fahrzeuge hat es den Anschein, als sei ein Brandsatz auf einem der Vorderreifen gerade erst entzündet worden.
Auf mehreren pro-russischen Telegramm-Kanälen sind zudem Bilder gepostet worden, die die noch unversehrten Fahrzeuge bei Nacht aus nächster Nähe zeigen.
Die Propaganda-Kanäle rechnen die Tat Russland zu. Demnach habe man die Fahrzeuge gezielt attackiert, um zu verhindern, dass sie in repariertem Zustand der Ukraine übergeben werden können. Angaben zu den Tätern oder Urhebern des Videos werden jedoch nicht gemacht.
Unklar bleibt auch, ob die Betreiber der Kanäle nicht auch auf anderem Wege hätten an die Bilder kommen können. Das Video ist bereits mehr als 85.000 Mal angeschaut worden.
Nicht der erste Fall von brennenden Militärfahrzeugen

Bei dem Brand am Sonntag in Erfurt sind mindestens fünf Militärlastkraftwagen vollständig zerstört worden.
Es ist jedoch nicht der erste Fall dieser Art. Bereits im Juni vergangenen Jahres waren an selber Stelle sechs militärische Fahrzeuge in Flammen aufgegangen. Auch damals ging die Polizei von Brandstiftung aus.
Auch im niedersächsischen Soltau standen Anfang Juni sechs Bundeswehrfahrzeuge in Flammen. Später tauchte auf der linken Plattform Indymedia ein Bekennerschreiben auf, in dem die "Militarisierung Deutschlands" und der "Genozid in Gaza" unter anderem als Motivation für den Anschlag aufgeführt wurden.
Zum jüngsten Brand in Erfurt ist bislang kein Bekennerschreiben aufgetaucht. Wie der MDR berichtet, prüfe das bereits in dem Fall ermittelnde Landeskriminalamt Thüringen momentan das Video und die Fotos aus dem Inneren des Betriebsgeländes im Norden Erfurts auf seine Echtheit.
Titelfoto: Screenshot X/United24