Debatte um Nationalhymne artet aus: AfD-Politiker will auch Nazi-Strophe wieder singen
Berlin - Der AfD-Bundestagsabgeordnete Tobias Teich (41) hat sich mit einer pikanten Forderung in die Debatte um die deutsche Nationalhymne eingeschaltet.
Alles in Kürze
- AfD-Politiker Tobias Teich will Nazi-Strophe wieder singen
- Debatte um Nationalhymne von Bundestagsvizepräsident Bodo Ramelow angestoßen
- Teich fordert Mut zu deutscher Geschichte
- Erstes Lied von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben verfasst
- Nur dritte Strophe ist offizielle Hymne der Bundesrepublik

Angestoßen hatte die Debatte der Bundestagsvizepräsident Bodo Ramelow (69, Linke), der in der vergangenen Woche eine Volksabstimmung über die Nationalhymne ins Spiel brachte.
Während sich der Linken-Politiker eine neue Hymne wünschte, sprach sich Teich dafür aus, auch die ersten zwei Strophen vom "Lied der Deutschen" wieder mitzusingen.
Der AfD-Politiker bemängelte, dass derzeit nur die dritte Strophe gesungen wird: "Als würden wir uns vor unserer eigenen Geschichte fürchten", schrieb er am Wochenende auf seinem X-Profil. Laut Teich benötige es vielmehr den "Mut, zu unserer Geschichte zu stehen".
Die erste Strophe mit dem Text "Deutschland, Deutschland über alles..." war zu Zeiten des NS-Regimes die offizielle Nationalhymne. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde bloß noch die dritte Strophe ("Einigkeit und Recht und Freiheit...") gesungen, nach der Wiedervereinigung wurde sie allein zur offiziellen Hymne der Bundesrepublik.

Für Teich sei das 1841 von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben verfasste "Lied der Deutschen" dagegen in seiner kompletten Form "ein Lied für das deutsche Volk" und eine "Nationalhymne für alle".
Titelfoto: Bildmontage: Annette Riedl/dpa, IMAGO / dts Nachrichtenagentur