Die Linke: Parteivorstand will "Zukunft ohne Sahra Wagenknecht"!

Berlin - Der Machtkampf in der Partei "Die Linke" zwischen dem Parteivorstand und der ebenso umstrittenen wie populären Bundestagsabgeordneten Sahra Wagenknecht (53) geht in eine neue Runde - und er eskaliert! Die Politikerin wurde am heutigen Samstag faktisch dazu aufgefordert, aus der Partei auszutreten.

Sahra Wagenknecht (53) ist ohne Frage die bekannteste Politikerin der Partei "Die Linke" - aber zugleich auch die umstrittenste.
Sahra Wagenknecht (53) ist ohne Frage die bekannteste Politikerin der Partei "Die Linke" - aber zugleich auch die umstrittenste.  © Britta Pedersen/dpa

"Die Zukunft der LINKEN ist eine Zukunft ohne Sahra Wagenknecht", heißt es unmissverständlich in einem Beschluss des Parteivorstands. Damit ist klar: Aus Sicht des Gremiums ist in der Partei kein Platz mehr für 53-Jährige.

Hintergrund sind Äußerungen der Abgeordneten, dass sie mit dem Gedanken spielt, ein konkurrierendes Partei-Projekt zu gründen. Sahra Wagenknecht übt schon seit geraumer Zeit heftige Kritik an der politischen Ausrichtung der Linkspartei sowie an dem Bundesvorstand und den Bundesvorsitzenden Janine Wissler (42) und Martin Schirdewan (47).

In dem Vorstandsbeschluss vom Samstag heißt es dazu: "Der Geschäftsführende Parteivorstand hat wiederholt, zuletzt am 25. Mai, das Gespräch mit Sahra Wagenknecht gesucht und schließlich von ihr gefordert, dass sie zeitnah und öffentlich von der Gründung eines konkurrierenden Parteiprojektes Abstand nimmt und entsprechende Vorbereitungen umgehend einstellt."

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Dieser Forderung kam die 53-Jährige aus Sicht des Gremiums nicht nach. "Damit ist offensichtlich, dass sie nicht bereit ist, gemeinsam mit allen Genossinnen und Genossen in der Partei für eine starke LINKE zu kämpfen und ihre demokratischen Verfahren zu respektieren. Klar ist daher: Die Zukunft der LINKEN ist eine Zukunft ohne Sahra Wagenknecht", endet der Absatz.

Sahra Wagenknecht und Unterstützer sollen Bundestagsmandate zurückgeben

Der Vorstandsbeschluss geht aber noch weiter. "Alle Abgeordneten wurden auf Wahlvorschlag der LINKEN in die Parlamente gewählt", beginnt der nächste Absatz des Textes.

Danach heißt es: "Es ist ein Gebot des politischen Anstandes und der Fairness gegenüber den Mitgliedern unserer Partei, wenn diejenigen, die sich am Projekt einer konkurrierenden Partei beteiligen, konsequent sind und ihre Mandate zurückgeben. Es ist nicht akzeptabel, dass Ressourcen aus für DIE LINKE gewonnenen Mandaten für den Aufbau eines Konkurrenzprojektes genutzt werden."

Der Vorstand versucht also, den Machtkampf auf die Bundestagsfraktion der Linkspartei auszuweiten. Dort hat Sahra Wagenknecht mehrere Unterstützer, auch die Fraktionsvorsitzende Amira Mohamed Ali (43) wird dazu gezählt.

Titelfoto: Britta Pedersen/dpa

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