Rosenmontag: Umzugswagen zeigt Weidel als Nazi-Hexe mit Hakenkreuz-Brezel
Düsseldorf - Zum heutigen Rosenmontagszug wird Alice Weidel (46, AfD) in Form einer "Nazi-Hexe" auf einem Mottowagen durch Düsseldorf touren.

In Anlehnung an das Grimm-Märchen "Hänsel und Gretel" wird die AfD-Chefin auf dem Umzugswagen als runzlige Hexe dargestellt, die sich aus ihrem Lebkuchenhaus hinausstreckt, um zwei Kindern eine Brezel in Hakenkreuz-Form zu reichen.
Am Häuschen selbst gibt es dabei ebenfalls einiges zu knuspern: Am Dach, unter der Glasur, ist das Parteilogo der AfD zu sehen, darunter zieren Süßigkeiten mit den Aufschriften "TikTok", "Instagram" und "YouTube" die Fassade. Die beiden blonden Kinder, die zur Brezel in verfassungsfeindlicher Form greifen, wurden zudem mit der Aufschrift "Erstwähler" versehen.
Der zuständige Künstler, Wagenbauer Jacques Tilly, wollte hier offenbar darstellen, wie Weidel und die AfD über die sozialen Medien gezielt versuchen, jungen Menschen mit rechtsextremen Inhalten anzulocken. Bei der jüngsten Bundestagswahl wählten 20 Prozent aller Erstwähler die AfD. Nur die Linke (27 Prozent) war bei Erstwählern noch beliebter.
Dieser und ein weiterer politisch motivierter Umzugswagen, der Kanzler Olaf Scholz (66, SPD) auf einem gesunkenen Boot mit der Aufschrift "Abgesoffen" zeigt, wurden bereits am Samstag in der WDR-Sendung "Düsseldorf Helau - 200 Johr - Hütt on wie et wor" präsentiert.
Diese beiden Mottowagen seien extra für diese Sendung produziert worden, teilte der WDR mit.

Kritik an Weidel-Darstellung: Anzeige ist raus

Während Weidel selbst bisher nicht auf das Kunstwerk reagierte, stößt der Wagen bei anderen auf laute Kritik.
Der Rechtsanwalt Markus Haintz etwa, der bereits Schlagersänger Michael Wendler (52) vertreten hat und im Bierkönig auf Mallorca einst geschlagen worden ist, erstattete bereits Anzeige wegen Beleidigung, Volksverhetzung sowie des Verwendens verfassungswidriger Symbole.
"Die Darstellung von Alice Weidel als Hexe, die Erstwählern ein Hakenkreuz überreicht, geht mal wieder zu weit. Aber natürlich dürfen Linke das Hakenkreuz missbrauchen, um damit Politik zu machen", begründet Haintz den rechtlichen Schritt in einem Beitrag auf X.
Wie aussichtsreich diese Strafanzeige ist, bleibt abzuwarten. Das X-Profil des Kölner Anwalts ist dabei voll mit systemkritischen Beiträgen und etlichen Anzeigen gegen Politiker. Unter anderem erstatte Haintz Anzeige gegen Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (44), weil die Grünen-Politikerin den Ausdruck "Slava Ukraini" verwendet haben soll.
Titelfoto: WDR/Claus Langer